Allermöhe. Die Kindertagesstätte “Wirbelkinder“ am Rungedamm 7 ist die erste Kita in einem Hamburger Gewerbegebiet. Sie soll Eltern entlasten, die im Gewerbegebiet Allermöhe arbeiten. Gestern wurde sie offiziell eröffnet.
Seit Februar ist die Kita in Betrieb, mehr als 60 Kinder sind bereits angemeldet. 45 von ihnen belegen Krippenplätze, die Firmen aus dem Gewerbegebiet reserviert haben. "Die großen Unternehmen sichern sich im Durchschnitt zwei Plätze", sagt Marcel Graff, Geschäftsführer des Trägers Wabe e. V.
Platz finden in der Kita insgesamt 130 Junioren - 90 Krippenkinder im Alter von acht Wochen bis drei Jahre und 40 Elementarkinder (drei bis sechs Jahre). Für den Elementarbereich sind bisher zehn Kinder angemeldet. Sie kommen alle aus der Nachbarschaft. Christina Langanki (24) und Marco Rudolf (28) aus Allermöhe lassen ihren Sohn Alexander (2) in dem "Wirbelkinder"-Haus betreuen. "Der Fußweg hierher dauert nur zehn Minuten", sagt Christina Langanki.
Jennifer Köster (25) aus Farmsen arbeitet bei Gebrüder Heinemann im Gewerbegebiet. Ab Juli wird sie deshalb ihren Sohn Nico (2) morgens um 6 am Rungedamm abliefern und gegen 15 Uhr abholen. Sandra Schröder (33) aus Moorfleet will Tochter Felicia (sieben Monate) im Sommer ebenfalls in die Krippe der "Wirbelkinder" geben. "Die Kita macht einen guten Eindruck, wirkt sehr modern. Außerdem ist sie für mich am nächsten dran", sagt sie.
"Wir haben hier ausnahmsweise mehr Krippen- als Elementarkinder, weil ihre Eltern im Zweifelsfall schnell bei ihnen sein wollen, etwa wenn die Kleinen Zahnschmerzen haben. Für Elementarkinder werden eher Kitas ausgewählt, die nahe am Wohnort sind", sagt Graff.
Bezirksamtsleiter Arne Dornquast hatte sich sehr für eine zügige Durchführung des Bauprojektes eingesetzt. Gestern lobte er das mehr als 1000 Quadratmeter große Haus als "klar und übersichtlich", war er besonders von dem "mediterranen Innenhof" angetan. "Wenn sie etwas Besonderes für ihre Kinder wollen, sind sie hier richtig", sagte Dornquast zu den vielen Eltern, die zu der Feier erschienen waren.
Die "Wirbelkinder"-Unterkunft ist tatsächlich etwas Besonderes: Sie verfügt über einen großen Bewegungsraum mit integriertem Motorikzentrum, Kunstateliers, eine Holz- und eine Tonwerkstatt, eine Bibliothek mit Kinderbüchern, eine Experimentierwerkstatt, ein Kneipp- und ein Planschbecken, eine Infrarotsauna und eine Küche, in der die Kleinen kochen und backen können. Betreut werden die Kinder künftig werktags von 6 bis 18 Uhr von rund 25 pädagogischen Fachkräften.
Graff bedankte sich beim Bergedorfer Bezirksamt und der Logistik Initiative Bergedorf für die Unterstützung bei Planung, Finanzierung und Bau: "Wahnsinn - wir haben das innerhalb kürzester Zeit geschafft." Wabe investierte rund zwei Millionen Euro, davon sind 1,4 Millionen Euro Bundesmittel. Wabe betreut in Norddeutschland knapp 2000 Kinder in 19 Kitas und sechs weiteren Einrichtungen. "Dies ist aber unser erster 'Betriebskindergarten'", sagte Graff.