Bergedorf. 34 Kilometer ist er lang und insgesamt gut in Schuss: der Deich zwischen Altengamme und Spadenland. Das ist das Ergebnis der Herbstdeichschau, zu der sich gestern Deichvogt Peter Stoof, die Deichwarte, sowie Vertreter aus Politik, Verwaltung, Polizei und Feuerwehr trafen.

Unter den Gästen war auch Peter Haake, der frühere Leiter des Hamburger Wasserwirtschaftsamtes und Wegbegleiter des Deichausbaus. „Wir können der Sturmflutperiode ohne große Probleme entgegensehen“, sagte Andreas Pohl von der Bergedorfer Wasserwirtschaft.

Ein Deichdauerthema ist der üppige Wildkräuter-Bewuchs. Löwenzahn und Schafgarbe breiten sich aus – sehr zum Missfallen der Deichverantwortlichen. Die Pflanzen hinterlassen, anders als das Gras, im Winter kahle Stellen auf der Erde – bei Überströmungen potenzielle Schwachstellen. Mahd und Beweidung durch Schafe sind die Mittel der Wahl (beides bis etwa Mitte Oktober), um den Bewuchs kurz zu halten. Nach Auskunft von Andreas Pohl wurde in diesem Jahr zudem drei Mal gespritzt (Mittel BANVEL M), auf 24 Hektar Fläche (meist außendeichs) und 12,1 Kilometer Deichlänge.

Bereits in den Vorschauen, die im Vorfeld der abschließenden großen Deichschau für jeden der neun Deichabschnitte gemacht werden, waren kleinere Mängel festgehalten worden. An der Einmündung zum Kiebitzdeich etwa wachsen Kirschbäume weit auf den Deichgrund. Die starke Beschattung lässt die Grasnarbe auf Dauer verkümmern – so müssen die Bäume zurückgeschnitten werden. Ebenso werden demnächst kleine Schäden an Treppen und Grenzpunkten sowie durch Mäuse und Hunde verursachte Schäden beseitigt.

In Höhe des Deichkilometers 24 breiten sich außendeichs Bäume und Sträucher immer weiter aus. Sie sollen dort vor 30 Jahren für die Begrünung von Neuallermöhe deponiert, aber nie zweckentsprechend abgeholt worden sein. Mittlerweile ist der Deichgrund nicht mehr wie vorgeschrieben zehn Meter breit – das „Wäldchen“ muss zurückgeschnitten werden.

Nicht nur der Deich, auch die Deichverteidigungsstraße muss intakt sein. Noch in dieser Woche beginnen Instandsetzungsarbeiten (Fahrbahndecke, teilweise Trag- und Binderschicht) auf Abschnitten des Warwischer und Ruschorter Hauptdeichs (Bauzeit etwa drei bis vier Wochen). In der Woche vom 10. Oktober an wird am Kraueler Hauptdeich /Einmündung Kirchwerder Mühlendamm die Versackung im Kurvenbereich beseitigt. Die Straße wird dafür voll gesperrt werden (Bauzeit etwa zwei Wochen).

Ende Oktober soll in verschiedenen Abschnitten der Hauptdeichlinie die Fahrbahndecke (einmal auch Binderschicht) ersetzt werden. Dabei werden die Schichten nur abgefräst und durch neue ersetzt. Betroffen sind Partien vom Neuengammer Hauptdeich, Hower Hauptdeich, Warwischer und Overwerder sowie Gauerter Hauptdeich (Bauzeit etwa drei bis vier Wochen).