Kirchwerder. Das Fuhrunternehmen “Ernst Denker“ zieht nach Niedersachsen. Eine Erweiterung im Gewerbegebiet “Deicherde“ scheiterte an den Vorschriften des Bebauungsplans, das Gewerbegebiet Allermöhe erwies sich schlicht als zu teuer.

Martin Petrat (54) suchte jahrelang nach einer größeren Fläche für die Firma „Ernst Denker“, die er gemeinsam mit seiner Frau Petra (53) führt. Gern wäre das Ehepaar mit seinem Fuhrunternehmen vom Kraueler Hauptdeich in das Gewerbegebiet „Deicherde“ an der Mette-Harden-Straße gezogen, doch das Bezirksamt machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Der Bebauungs-Plan „Kirchwerder 12“ schließt dort „Betriebe mit erheblichem Abfahrtsverkehr (insbesondere Fuhrunternehmen)“ aus. Andere Grundstücke, etwa im Gewerbegebiet Allermöhe, sind für das alteingesessene Familienunternehmen nicht bezahlbar.

Doch nun ist das Ehepaar froh darüber, dass der Umzug an die Mette-Harden-Straße nicht genehmigt wurde. Die Petrats ziehen mit ihrem Betrieb nach mehr als 80 Jahren von Kirchwerder fort. Der neue Firmensitz ist nicht einmal mehr in Hamburg, sondern in Niedersachsen: In Eichholz, 17 Kilometer vom alten Standort entfernt, auf der anderen Seite der Elbe.

Bisher wurden die neun Sattelzüge der Firma „Ernst Denker“ nach Feierabend am Straßenrand geparkt, etwa im Gewerbegebiet Allermöhe. „Immer wieder wurde in die Lkw eingebrochen oder Sprit geklaut“, sagt Petra Petrat. Nun können die Fahrzeuge, die Lebensmittel durch Norddeutschland transportieren, zentral und sicher abgestellt werden. In dem neuen, 75.000 Quadratmeter großen Gewerbegebiet an der Bundesstraße 404 haben die Eheleute eine 3000 Quadratmeter große Fläche erworben, „mit der Option auf weitere 2000 Quadratmeter“, sagt Martin Petrat. Knapp 90.000 Euro habe das Grundstück gekostet.

Noch in diesem Monat wird mit dem Bau einer rund 200.000 Euro teuren und 400 Quadratmeter großen Halle aus Stahl in Eichholz begonnen. Dort entstehen neben einem Büro und Sozialräumen für die Fahrer auch zwei große Parkplätze für Sattelzüge mit besonders wertvoller oder empfindlicher Fracht.

In drei Monaten soll der Bau fertig sein. „Dann brechen wir unsere Zelte in Hamburg ab“, sagt Petra Petrat.

Im Gewerbepark Eichholz haben die Petrats, die 13 Mitarbeiter beschäftigen, 28,50 Euro pro Quadratmeter Fläche bezahlt. Im Gewerbegebiet „Deicherde“ wären es 54 Euro gewesen – „und in Allermöhe etwa 120 Euro“, sagt Martin Petrat. Er ist hochzufrieden: „Die Verkehrsanbindung ist in Eichholz sehr gut, zwei Autobahnen ganz in der Nähe“, sagt Martin Petrat, der auch die „gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde“ betont.