Glinde. Wer im Leben viel Glück hat, muss davon etwas weitergeben. Das ist das Motto von Spitzenkoch Giuseppe Dellavecchia. Der 43-Jährige bezeichnet sich selbst als Glückspilz, kam er doch nur mit einem Koffer von Süditalien nach Deutschland.

Mittlerweile sind er und seine Frau Iris Inhaber des Spitzenrestaurants San Lorenzo in der Villa Bode am Mühlenteich.

Besonders gern und wichtig ist Dellavecchia das Engagement für Kinder, weil er als Kind selbst einmal sehr krank gewesen sei. Eine Selbstverständlichkeit war es da für ihn, die Hamburger NCL-Stiftung zu unterstützen. NCL ist die Abkürzung für Neuronale Ceroid Lipofuszinose. "Dahinter verbirgt sich eine tödliche Stoffwechselkrankheit, die bei Kindern im Vorschulalter ausbricht", sagt Dorothee Körner, Projektmanagerin der Stiftung.

Der Krankheitsverlauf ist sehr qualvoll und führt letztlich zum Tod. Zuerst verschlechtert sich die Sehkraft, dann erblinden die Kinder, verlieren ihre Sprachfähigkeit, werden geistig und körperlich behindert. Älter als 25 Jahre werden NCL-Patienten selten.

Besonders schlimm: Die Ursachen sind kaum erforscht, Therapieansätze so gut wie unbekannt. Die Pharmaindustrie hat daran wenig Interesse, erkranken in Deutschland pro Jahr doch "nur" zehn bis 15 Kinder, weltweit sind es derzeit 56 000.

So versucht die Stiftung mit eigenen Mitteln und Projekten die Forschung voranzutreiben und Therapien zu entwickeln, die die Begleiterscheinungen erträglicher machen. Eines der zehn Stiftungs-Projekte ist die Benefizaktion "Drei Sterne & Co. für NCL". 13 Restaurants in Hamburg, Glinde und Buxtehude nehmen daran teil und bieten den gesamten September spezielle Menüs an, von deren Erlös sie einen Teil der NCL-Stiftung spenden. Im Restaurant San Lorenzo bedeutet das: Wer sich von heute bis Ende des Monats, immer dienstags bis donnerstags, für ein Vier-Gänge-Menü entscheidet, unterstützt gleichzeitig die Stiftung. Denn von dem Menü-Preis in Höhe von 44 Euro inklusive Wein gehen zwei Euro an die Stiftung.

Bereits zum vierten Mal macht Dellavecchia bei der Aktion mit. Im vergangenen Jahr kamen so rund 500 Euro zusammen. Insgesamt erkochten die Küchenchefs rund 7000 Euro, sagt Körner. Von dem Geld soll ein einjähriges Forschungsstipendium finanziert werden.