Bergedorf. Die sieben Freiwilligen Feuerwehren des Bereichs Vierlande hatten 2008 noch mehr zu tun als im Vorjahr: Sie fuhren 843 Einsätze (2007: 789 Einsätze) - eine Steigerung von sieben Prozent. Karsten Dabelstein, Bereichsführer Vierlande, ist mit den Leistungen der etwa 230 Feuerwehrleute zufrieden, sieht die Wehren gut aufgestellt.
"Jede Wehr hat mindestens 30 Mitglieder", sagt Dabelstein. Der Personalbestand sei auch für die nähere Zukunft "stabil". Viele Dienstjubiläen in diesem Jahr würden den "hohen Erfahrungswert" in den Vierländer Wehren widerspiegeln. Auch mangele es nicht an Nachwuchs: "Die Jugendarbeit funktioniert."
Schwierig sei, dass immer mehr Feuerwehrleute in der Innenstadt ihr Geld verdienen und nicht auf den Dörfern, in ihren Einsatzgebieten. "Dadurch herrscht zu bestimmten Tageszeiten nicht unbedingt ein Überschuss an einsatzbereiten Feuerwehrleuten." Positiv sei jedoch, dass die Arbeitszeiten in vielen Berufen flexibel gestaltet würden: "Durch mehr Schicht- und Wochenendarbeit haben nicht alle Feuerwehrleute zur gleichen Zeit frei. Dies ist natürlich ein Vorteil."
Von den insgesamt 843 Einsätzen leistete die FF Kirchwerder-Süd mit 204 die meisten (2007: 175 Mal) - davon 175 Mal Erstversorgung, zehn Mal Feuer und 19 Mal Hilfeleistungen. Auf 178 Einsätze (2007: 191) kommt die FF Curslack (148 Erstversorgungen, elf Feuer, 19 Hilfeleistungen). Zu 123 Einsätzen rückte die FF Neuengamme aus, davon 106 Erstversorgungen, drei Feuer, 14 Hilfeleistungen (2007: 109). Weitere Einsatzzahlen: FF Kirchwerder-Nord 117 (2007: 120), FF Altengamme 107 (2007: 79), FF Krauel 93 (2007: 88), FF Warwisch 21 (2007: 27). Insgesamt rückten die Vierländer Wehren 684 Mal wegen Erstversorgung aus, 41 Mal um Brände zu löschen und 118 Mal, weil Hilfeleistungen angefordert wurden.
Besonders gefordert waren die Vierländer Feuerwehrleute, als im Juli 2008 ein Öltanker auf der Elbe havarierte. Obwohl es nicht zur ganz großen Katastrophe kam, fuhren die Wehren nach dem Unfall zahlreiche Einsätze. Dass die Feuerwehren für solche Fälle gewappnet sind, liegt auch an den vielen Aus- und Weiterbildungsmaßnahmen. Im April 2008 beteiligten sich beispielsweise 27 Wehren an einer großen, von der FF Kirchwerder-Nord organisierten Übungs- und Ausbildungsfahrt. Drei Monate darauf wurde der Schlauchbootwettkampf ausgetragen, bei dem der Ausrichter, die FF Krauel, erneut den Pokal einheimste.
Ein weiteres großes Thema waren 2008 die vielen Führungswechsel: Die Wehren in Krauel, Kirchwerder-Süd und -Nord bekamen neue Führungsspitzen. Karsten Dabelstein löste im April Torsten Altenburg als Bereichsführer ab, Frank Meyer ersetzte Heino Goes als Bereichsführer-Vertreter.
Für dieses Jahr sei es wichtig, den hohen Ausbildungsstand durch Qualifizierungen an der Landesfeuerwehrschule zu halten. Deshalb gebe es auch Planspiele für die Führungskräfte und Großübungen.