Düneberg/Bergedorf. DSV-Stürmer Mert Akkus avanciert zum Matchwinner gegen seinen Ex-Verein VfL Lohbrügge. Was sich sonst noch in der Landesliga getan hat.
Nachdem Mert Akkus den Ball aus aussichtsreicher Position nicht einmal auf das Tor des VfL Lohbrügge bekommen hatte (55.), kamen von der Gästebank einige hämische Sprüche für den Stürmer des Düneberger SV. Die Strafe dafür folgte auf dem Fuße. Akkus, der in der vergangenen Saison noch das VfL-Trikot getragen hatte, zeigte im Derby der Fußball-Landesliga eindrucksvoll, dass er es auch besser kann. Am Strafraum legte sich der 21-Jährige den Ball mit einem Kontakt zurecht und dann traf anschließend sehenswert per Volleyabnahme ins linke obere Toreck zum 2:0 (62.).
Wenn es an diesem Nachmittag noch einen Zweifel gegeben hatte, wer den Platz am Silberberg in Geesthacht als Sieger verlassen würde, waren diese nach Akkus’ elftem Saisontreffer ausgeräumt. Die Düneberger brachten den 2:0-Erfolg letztlich souverän über die Zeit und sind bei einer weniger ausgetragenen Partie nun bis auf drei Punkte an Spitzenreiter ETSV Hamburg herangerückt.
DSV-Trainer Tornieporth: „Wir gucken nur auf uns“
Vom Tabellenführer will DSV-Trainer Dennis Tornieporth aber nichts wissen. „Der ETSV spielt für uns keine Rolle. Wir gucken nur auf uns und fahren bisher gut damit“, so Tornieporth. Hinsichtlich der Partie gegen Lohbrügge räumte der Coach ein, dass die Gäste vor Akkus’ Treffer durchaus auch hätten ausgleichen können.
Dann hätte sich gerächt, dass trotz einer Vielzahl an Chancen zuvor einzig Corvin Behrens per Kopf erfolgreich gewesen war. Das 1:0 des Kapitäns (16.) – übrigens nach einer Akkus-Flanke – war dessen 16. Saisontreffer. „Wir hätten bereits zur Pause mit 5:0 oder 6:0 führen müssen“, sagte Tornieporth. Dieser Chancenwucher hätte sich beinahe gerächt. Doch dann zeigte Akkus seine ganze Klasse und gab eine sportliche Antwort auf die Sprüche seiner Ex-Kollegen, die weiter auf dem sechsten Tabellenplatz rangieren.
ETSV Hamburg entgeht hauchdünn der ersten Saisonpleite
Während die Düneberger ihre Hausaufgaben im Titelkampf also erledigten, patzte Spitzenreiter ETSV Hamburg beim 4:4 gegen den SC Vorwärts-Wacker Billstedt. Und beinahe hätte das letzte Aufgebot der „Eisenbahner“, bei denen wegen Krankheit oder Verletzung zwölf Spieler fehlten, sogar die erste Saisonniederlage kassiert. Erst in der dritten Minute der Nachspielzeit gelang Linksverteidiger Matthias Cholevas mit einem Freistoß aus rund 20 Metern der Ausgleich. Mit dem Unentschieden war Sportchef Sascha „Jassi“ Huremovic, der das Team gemeinsam mit Matthias Märtens auch trainiert, „zufrieden“. Denn: „Wenn man die erste Halbzeit so verschläft, muss man froh sein, am Ende noch einen Punkt zu holen.“
Die Startelf der „Eisenbahner“ war trotz der vielen Ausfälle zwar immer noch namhaft besetzt, hatte in dieser Zusammensetzung aber nie zusammengespielt und dementsprechend Abstimmungsprobleme. Insbesondere in der Arbeit gegen den Ball offenbarte der ETSV große Defizite, die Billstedt durch Philip Stefaniuk (4.) und Marvin Bruns (23.) zur 2:0-Führung nutzte. Praktisch mit dem Pausenpfiff hauchte Malte Pruchner den Hausherren mit dem Anschlusstreffer dann wieder neues Leben ein (45.+3).
ETSV-Stürmer Jan Landau glich mit einem Doppelpack aus
Nach dem Seitenwechsel ging es dann hin und her. Zunächst erhöhten die Gäste durch einen Elfmeter von Lisandro Tewes auf 3:1 (56.), bevor Jan Landau mit einem Doppelpack ausglich (62., 77.). In der Schlussphase sah ETSV-Keeper Elian Clasen nach einem Foul im Strafraum an Stefaniuk die Gelb-Rote Karte. Zudem gab es erneut Strafstoß für Billstedt, mit dem Huremovic so gar nicht leben konnte: „Der Elfmeter war nicht nur ein Witz, sondern eine bodenlose Frechheit.“
Stefaniuk verwandelte den Penalty selbst zum 4:3 (87.). Über drei Punkte am Mittleren Landweg konnte sich der frühere Nettelnburger aber nicht freuen, weil Matthias Cholevas noch einmal sein Zauberfüßchen auspackte und zum 4:4-Endstand traf.
Perfekte Einstimmung auf Altengammer Weihnachtsfeier
Traumtore gab es beim 2:0-Erfolg des SV Altengamme beim Klub Kosova zwar nicht zu sehen, dafür aber einen kuriosen Treffer: Marco Schulz brachte die Vierländer kurz nach der Halbzeit nach einem Eckstoß mit dem Schienbein in Führung (51.). Anschließend geriet der SVA auf dem Kunstrasenplatz an der Slomanstraße unter Druck. Herausragender Mann bei der Abwehrschlacht war Kapitän Christopher Kleinert, der einige Male in höchster Not rettete.
Vier Minuten vor dem Spielende sorgte dann der eingewechselte Max Böttcher nach einer Flanke von Lasse Voigt für die Entscheidung. Der dritte Sieg in Folge war die perfekte Einstimmung für die Weihnachtsfeier am Tag darauf, die gemeinsam mit der Frauenmannschaft sowie der zweiten, dritten und vierten Herren zelebriert wurde.
Oststeinbeker SV verbessert, bleibt aber ohne Punkte
Nichts zu feiern gab es derweil erneut für den Oststeinbeker SV. Die Stormarner präsentierten sich gegen den SC Condor im Vergleich zum 1:9-Desaster in der Vorwoche beim Bramfelder SV zwar verbessert, verloren jedoch auch gegen die Farmsener mit 1:2. Eren Eröksüz brachte den OSV in Führung (26.), die Timo Adomat aber noch vor der Pause egalisieren konnte (39.). Im zweiten Abschnitt traf dann der langjährige Oberligaspieler Marcel Perz zur Entscheidung (60.). Einzige erfreuliche Nachricht für die Oststeinbeker: Durch die Niederlage Kosovas beträgt ihr Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz weiterhin „nur“ neun Punkte.
Das Spiel des FC Voran Ohe gegen den Bramfelder SV ist wegen Unbespielbarkeit des Platzes am Amselstieg ausgefallen.