Glinde. Im italienischen Riccione bezwang die 22-Jährige im Finale ihre Schweizer Dauerrivalin Fabienne Kocher. Nun kommt die WM.
Die Duelle zwischen der Glinderin Mascha Ballhaus und der Schweizerin Fabienne Kocher sind in diesem Judo-Jahr zu einem echten Klassiker in der Gewichtsklasse bis 52 Kilogramm geworden. Beim Grand Slam in Budapest trafen beide Anfang Juli in der zweiten Runde erstmals aufeinander. Die 29-jährige Kocher, die bei den Olympischen Spielen in Tokio nur knapp eine Medaille verpasst hatte und daraufhin in ihrem Heimatkanton Aargau zur „Sportlerin des Jahres“ gewählt wurde, galt als klare Favoritin. Doch Ballhaus überraschte ihre Gegnerin frühzeitig mit einer Fußtechnik und hielt diesen Vorsprung eine halben Wertung (Waza-ari) bis zum Kampfende. Eine Woche später, beim Grand Slam in Zagreb, trafen beide dann im Kampf um Bronze aufeinander, und Kocher, die Weltranglisten-Achte und WM-Dritte, nahm erfolgreich Revanche. Nun, im Finale der European Open in Riccione (Italien), gab es das dritte Duell. Und wieder setzte sich Ballhaus, die in München lebt und für den TH Eilbeck kämpft, gegen die favorisierte Gegnerin durch.
Glinderin Ballhaus: „Die drei Trainingslager haben viel gebracht“
„Ich bin zufrieden, wie sich Mascha heute präsentiert hat“, lobte Bundestrainer Claudiu Pusa die Leistungen der 22-Jährigen, die es in der Weltrangliste schon bis auf Platz 15 geschafft hat und als Kandidatin für Olympia 2024 in Paris gilt. Ballhaus selbst hatte nach dem Turniersieg schnell wieder die anstehende Weltmeisterschaft in Taschkent (Usbekistan/6. bis 13. Oktober) im Blick. „Ziel war es, in Hinsicht auf die WM die Trainingsinhalte umzusetzen“, erläuterte sie dem Pressedienst des Deutschen Judo-Bundes. „Wir haben drei Trainingslager in Papendahl, Valencia und Kienbaum absolviert. Das hat viel gebracht.“