Bergedorf. Mit geballten Kräften will die TSG Bergedorf in der Kreisliga oben mitspielen. Mittelfristig soll der Weg in die Bezirksliga führen.
Wohin die Reise für die TSG Bergedorf in dieser Fußball-Kreisligasaison gehen könnte, das deutete die Elf von Coach Alexander Müller und Co-Trainer Lukas Brodacki schon in der allerersten Partie an. Mit 5:0 überfuhren sie den Lokalrivalen FC Bergedorf, wobei sich der Spielmacher Matthias Pawlak gleich dreimal in die Torschützenliste eintrug. Die übrigen Treffer steuerten Felix Witt und Kay Czerkaski bei.
Pawlak hat noch selbst mit Müller zusammen gespielt. Er ist einer der Erfahrensten im TSG-Kader, bereits seit 2015 im Verein und gehört seit 2019 zum Kader der bisherigen „Zweiten“. Dieses von Müller trainierte Team ist im Sommer zur 1. Mannschaft avanciert, nachdem es der früheren „Ersten“ sportlich den Rang abgelaufen hatte. 20 Spieler der ehemaligen „Zweiten“ bilden nun den Stamm der neuen 1. Mannschaft. Doch auch von der früheren „Ersten“, die sich aufgelöst hat, sind neun Spieler geblieben.
Serie Anstoß: Die TSG Bergedorf will in der Kreisliga oben mitspielen
Obwohl das alles nicht gerade geräuschlos vonstatten gegangen war, verlief die Zusammenführung beider Mannschaften völlig harmonisch, wie Müller herausstreicht. „Die Spieler der ehemaligen ,Ersten’, das sind charakterlich alles Top-Jungs“, lobt er. „Sie hatten schon seit April die Möglichkeit, bei uns mit zu trainieren, und haben sich toll bei uns eingefügt.“ Vier Vorbereitungsspiele in Folge wurden gewonnen. Ein 4:2-Erfolg in der ersten Pokalrunde gegen den Staffelkonkurrenten TuS Aumühle-Wohltorf sowie der Auftaktsieg in der Liga fügten sich nahtlos an. Gegen Aumühle traf Pawlak ebenfalls, stand aber ganz klar im Schatten des dreifachen Torschützen Felix Witt, der in dieser Saison ebenfalls einer der Leistungsträger sein dürfte. Der Dritte im Bundes ist Mittelfeldmann Nick Andre Schneider, der vom SV Nettelnburg/Allermöhe zur TSG kam. „Einen ehemaligen Landesliga-Fußballer verpflichten zu können, ist für einen Kreisligisten wie uns natürlich immer etwas Besonderes“, freut sich Müller. „Unser Glück war, dass Nick mit seinen Kumpels zusammen spielen wollte, die bereits bei uns in der Mannschaft sind.“
Mit einem großen Kader ist der Aufstieg in die Bezirksliga das Ziel
Doch wo soll das nun eigentlich alles hinführen? „Für viele meiner Spieler ist diese Staffel Neuland. Wir müssen uns da erst etablieren“, mahnt Müller. Aber mittelfristig solle dann schon der Aufstieg in die Bezirksliga folgen. „Mit dem Kader, den wir haben, wäre es ja auch Quatsch zu sagen, wir wollen Siebter werden.“ Viel wird davon abhängen, ob es Müller gelingt, in dem sehr großen Kader von aktuell über 30 Spielern die Zufriedenheit auch bei denjenigen hochzuhalten, die nicht so oft zum Zug kommen. „Corona hat gezeigt, dass Spieler auch mal andere Dinge vorhaben und selbst Vereine mit einem 25-Mann-Kader in Personalnöte kamen“, analysiert er. „Daher kann ein so großer Kader für uns auch ein Vorteil sein.“