Bergedorf. Einen Favoritensieg feierten die Cheerleaderinnen der TSG bei den nationalen Titelkämpfen. Aber es sind keine normalen Zeiten.
Erst seit einem Jahr turnen und tanzen die Cheerleader der HSC Rockstars von der TSG Bergedorf in dieser Besetzung gemeinsam. Doch die Erfolgskurve der Mädchen im Alter zwischen zwölf und 17 Jahren zeigt steil nach oben. Über die Landesmeisterschaften und Regionaltitelkämpfe hatten sie sich als Ranglisten-Erste für die deutschen Meisterschaften in Riesa qualifiziert. Dort wurden sie in der Sachsenarena ihrer Favoritenrolle gerecht und gewannen mit starken 8,5 von 10 Punkten den Titel vor dem Gastgeber Spicy Angels vom Riesaer Cheerleaderverein.
„Wir hatten das Glück, eine fehlerfreie ,Routine’, wie wir es nennen, zu erwischen“, freute sich Head Coach Michelle Menke über den gelungenen Auftritt des 15-köpfigen Teams. Die Abiturientin des Gymnasiums Lohbrügge trainiert die HSC Rockstars gemeinsam mit den Ex-Weltmeisterinnen Nele Jacobsen und Vanessa Gonchar. „Jede bringt ihre Ideen ein“, schildert Menke die Zusammenarbeit. „Da wir aber recht ähnliche Ansichten über das Cheerleading haben, ist es nicht schwer, eine gemeinsame Choreographie zu entwickeln.“
Bei den Schwierigkeiten in der Kür ist noch Luft nach oben
150 Mitglieder hat Hamburg Supreme Cheer, die Cheerleading-Abteilung der TSG Bergedorf. Sie alle während der Corona-Pandemie mit Online-Training bei Laune zu halten, sei eine große Herausforderung gewesen, sagt Menke. Am Anfang mangelte es an Kraft und Kondition“, erinnert sie sich. Umso höher ist der Erfolg der HSC Rockstars bei den sogenannten Level-4-Teams einzuordnen.
„Wir sind sehr leistungsorientiert“, schätzt Menke. „Aber bei den Schwierigkeiten in der Kür ist noch Luft nach oben.“ Bereits im Herbst beginnt der Neuaufbau. Dann rücken die Ältesten in den Erwachsenenbereich auf, neue Zwölfjährige rücken nach.
„Wir sind happy, dass wir wieder dabei sein dürfen“
Dass dies keine normalen Zeiten sind, war auch den deutschen Cheerleading-Meisterschaften in der Sachsenarena von Riesa anzumerken. Nur 27 Teams aus ganz Deutschland hatten sich für die nationalen Titelkämpfe in zehn Klassen qualifiziert. Der große Rest startete bei den parallel ausgetragenen deutschen Pokal-Meisterschaften, bei denen vier weitere Bergedorfer Teams Plätze zwischen Rang acht und zwölf belegten.
Doch für viele war das Sportliche Nebensache. Die Freude, endlich wieder durch den Bogen aus schwarz-rot-goldenen Luftballons auf die Bühne laufen zu dürfen, überstrahlte alles. „Wir sind happy, dass wir wieder dabei sein dürfen“, schrieben beispielsweise die „Red Hot Chilis“ aus Gaimersheim auf Facebook. Und sprachen damit sicher vielen aus dem Herzen.