Oststeinbek. Nicht nur auf dem Feld, sondern auch nach dem Schlusspfiff in Oststeinbek gaben die Vierländer Fußballer richtig Gas.

Wenn es eng werden würde, hatte Co-Trainer Erdinc „Eddy“ Örün damit geliebäugelt, sich selbst einzuwechseln. Schließlich saßen in der Fußball-Landesligapartie gegen den SV Altengamme gerade einmal vier Feldspieler auf der Auswechselbank des Oststeinbeker SV. Doch Örün brauchte seine Fußballschuhe erst gar nicht anzuziehen. Nach einer Stunde Spielzeit war das so wichtige Spiel im Kampf um den Klassenerhalt entschieden. „Fünf Tore mache auch ich nicht“, erklärte der frühere Stürmer und schmunzelte dabei. Mit 4:0 siegten die Altengammer deutlich und machten damit einen ganz großen Schritt in Richtung Klassenerhalt.

„Das war ein richtig gutes Spiel von uns“, lobte SVA-Trainer Ingo Carstensen. Den Gästen spielte dabei in die Karten, dass Leonel Varela Monteiro nach einem Freistoß von Lasse Voigt ein Eigentor zum 0:1 unterlief (15.). Und die Vierländer legten nur sechs Minuten später nach: Patrick Bierwagen erhöhte aus dem Rückraum auf 2:0.

Jannis Reinhardt wurde wegen der Personalnot reaktiviert

„Wir hatten uns dann in der zweiten Hälfte einiges vorgenommen“, sagte Örün. Doch die Hoffnung, die Partie vielleicht noch drehen zu können, hielt nicht lange an. Dennis Reckstadt erhöhte auf 3:0 (54.), Bierwagen sorgte mit seinem zweiten Treffer für die endgültige Entscheidung (57.).

Jetzt durfte endlich auch Jannis Reinhardt das Spielfeld verlassen. Der Altengammer Mittelfeldspieler hatte seine Fußballschuhe eigentlich mit Beginn der Pandemie an den Nagel gehängt. Doch wegen der Personalnot reaktivierte Carstensen den erst 24-Jährigen. „Eigentlich war er schon in der Halbzeit k. o.“, sagte der SVA-Coach. Nach einem 20-Minuten-Einsatz gegen Türkiye zwei Wochen hielt er gegen Oststeinbek immerhin fast eine Stunde durch. „Er hat gezeigt, wie wichtig er für uns sein kann“, sagte Carstensen erfreut.

„Die Jungs haben anschließend noch ordentlich Gas gegeben“

Freude herrschte nach dem Schlusspfiff in dem „Sechs-Punkte-Spiel“ (OSV-Co-Trainer Örün) am späten Freitagabend auch bei Altengammes Mannschaft. „Die Jungs haben anschließend noch ordentlich Gas gegeben“, sagte Carstensen schmunzelnd. Er selbst wolle erst feiern, wenn der Klassenerhalt perfekt ist. Vier Punkte beträgt der Vorsprung seiner Mannschaft auf die Abstiegsränge nun. Und genauso viele brauchen die Altengammer noch, rechnet Carstensen vor.

OSV: Ahmadi - Asante (46. Karabey), Pierre, Özalp (58. Leonce), Sultaneh - Fehlandt, Indulto - Gülbey, Monteiro (46. Y. Sbou), Pfister - ApauSVA: Fedgenhäuer - Seidel, Behr, Reimers, Peters (58. Voß) - Kleinert (86. Hinrichs), Bierwagen - Reckstadt (75. Rexin), Reinhardt (58. Stegmann), Voigt, Alpen (86. Pietsch)