Altengamme. Sein Schienbeinbruch vor fünf Monaten schockte die Fußballer über den SV Altengamme hinaus. Das Comeback bleibt ein Geduldsspiel.

Zehn Minuten. Mehr ist nicht drin. So hat es Alina Heitmann, die Physiotherapeutin vom Fußball-Landesligisten SV Altengamme vorgegeben. Und Jonas Buck hält sich sekundengenau daran. Am Rande des Ligaspiels gegen den Düneberger SV (1:3) dreht er einsam seine Bahnen am Gammer Weg. Während sein Team sich auf die Begegnung vorbereitet, blickt Buck immer wieder zur Uhr, um zu wissen, wann genau seine Einheit beendet ist.

Fünf Monate ist sein schwerer Sportunfall her. Am 2. Oktober 2021 erlitt Buck im Spiel gegen den ASV Hamburg bei einem Zweikampf einen Schienbeinbruch. Der Notarzt kam per Hubschrauber, Buck wurde mit dem Rettungswagen ins Unfallkrankenhaus Boberg transportiert, die Partie abgebrochen.

Nach seinem Schienbeinbruch arbeitet Jonas Buck am Comeback

Bei der Operation wurde dem 25-Jährigen ein 36 Zentimeter langer Nagel eingesetzt. Es folgte eine monatelange Rehabilitation. Mittlerweile hat Buck die Fußballschuhe wieder geschnürt, der Nagel wird ihm erhalten bleiben. Ein wenig Laufen und Schießen sind möglich. Doch sein Comeback bleibt ein Geduldsspiel.

„Ich bin etwas eingerostet“, gibt Buck zu. „Ich muss nach so einer Verletzung natürlich am Ball bleiben, aber einen Monat konnte ich nicht so intensiv gestalten. Erst Urlaub, dann eine Corona-Infektion und nun das Warten auf ein weiteres Rezept für Physiotherapie an Geräten.“

Spielmacher des SV Altengamme darf aktuell nur zehn Minuten laufen

Zehn Minuten darf der Spielmacher des SV Altengamme aktuell laufen. Als diese um sind, setzt er sich erst einmal auf den Hocker des Fotografen und schnaubt scherzhaft durch und lacht: „Viel mehr Laufen konnte ich ja vor der Verletzung auch nicht!“

Doch bei der Physiotherapeutin Alina Heitmann weiß er sich in den besten Händen. „Sie ist absolut Gold wert“, bekräftigt er. „Derzeit lässt sie nicht mehr zu. Ich warte auf das ,Go’, dass ich mehr machen darf.“

Der Blick auf den Profifußball macht ihn nachdenklich

Ängste hat der 25-jährige derzeit nicht, da sein Bein sich schon wieder so anfühle wie vor der schweren Verletzung. „Ich jongliere den Ball schon wieder und schieße auch mal auf das Tor. Das fühlt sich gut an, und ich hoffe dies in naher Zukunft steigern zu können“, erzählt Buck, der 97 Spiele für die Vierländer absolviert hat. Gänsehaut bekommt er hingegen, wenn er Profifußball schaut: „Wenn ich die kleinen Schienbeinschoner da sehe, da wird mir schon komisch.“

30 Tore hat Buck im Lauf seiner Karriere für die Vierländer erzielt. Wann er wieder auf dem Platz stehen und Treffer Nummer 31 folgen lassen kann, ist offen. „Ich habe Respekt, aber die Lust, wieder mitzuwirken, überwiegt absolut nach dieser ganzen Zeit“, gibt er einen Einblick in sein Gefühlsleben.

Bis es so weit ist, sind es seine ganz persönlichen Ziele, die ihn antreiben. „Ich möchte diese Saison noch einmal mit der Mannschaft trainieren“, blickt Buck voraus. „Dafür muss aber der Bruch weiter so gut verheilen wie bisher. Ich möchte nämlich meinen Teamkollegen Marvin Behr noch das ein oder andere Mal im Training tunneln“, verabschiedet er sich lachend in die Kabine.

Corona beim SV Altengamme – Spiel gegen den SVNA abgesagt

Am kommenden Wochenende ruht der Ball am Gammer Weg. Grund ist ein Corona-Ausbruch im Team des SV Altengamme, von dem sowohl Spieler als auch Offizielle betroffen sind. Daher wurde die für Sonnabend angesetzte Partie gegen den SV Nettelnburg/Allermöhe bereits abgesagt.