Nettelnburg. Erst in der Nachspielzeit fiel der Ausgleich für den SVNA zum 2:2. Gegner Oststeinbeker SV ärgerte sich über den Schiedsrichter.
Shahin Ahmadi hatte die richtige Ecke geahnt, sich aber vergeblich gestreckt. Gegen den platzierten Elfmeter von Philip Stefaniuk im Landesliga-Derby beim SV Nettelnburg/Allermöhe zum 2:2-Endstand in der Nachspielzeit war der Fußball-Torwart des Oststeinbeker SV machtlos. Als Referee Mathias Klare (SV Billstedt-Horn) die Partie vor rund 100 im Dauerregen am Katendeich fröstelnden Zuschauern abpfiff, schimpfte der 31-Jährige wie ein Rohrspatz. „So eine Verarschung. Bedankt euch bei den Schiedsrichtern!“, schrie Ahmadi in Richtung der SVNA-Akteure.
OSV-Co-Trainer Erdinc Örün forderte den Unparteiischen auf: „Zeig’ mir deine Uhr!“ Und Gäste-Coach Alexander Kaya war beim Gang in Richtung Kabine – er hatte wegen Reklamierens die Gelb-Rote Karte gesehen – ohnehin nur noch ein „Meckerbüddel“ auf zwei Beinen. Die Stormarner fühlten sich von Klare verschaukelt, meinten, der Referee hätte zu lange nachspielen lassen und zudem zuvor eine Abseitsposition eines Nettelnburgers beim letzten Angriff der Hausherren übersehen, der schließlich nach einem Foul von Jeff Pierre an Tobias Czech zum Strafstoß und dem Ausgleich führte.
Stürmer-Neuzugang Edward Pfister überzeugte beim OSV auf Anhieb
Warum Klare vier Minuten nachspielen ließ, war in der Tat fragwürdig. Unterbrechungen hatte es kaum gegeben. Doch das Benehmen der Oststeinbeker nach dem Abpfiff, die bei einer 2:1-Führung ihre Konter miserabel ausgespielt und sich somit den Verlust von zwei Zählern selbst zuzuschreiben hatten, rechtfertigte dies nicht.
Zumal die Kaya-Elf auch Glück mit einigen Entscheidungen des Referees hatte. Beispielsweise, als Stefaniuks vermeintliches 1:0 wegen Abseits abgepfiffen wurde (14.). Oder als Edward Pfister aus stark abseitsverdächtiger Position zur 2:1-Führung traf (66.). Den 22-Jährigen, der zuletzt beim Eimsbütteler TV spielte und im Sommer vereinslos wurde, hatte Kaya nach einem Testspiel gegen den Bezirksligisten SC Poppenbüttel, bei dem sich Pfister fit hielt, zum OSV gelockt.
Nach 79 Minuten mit Krämpfen ausgewechselt
Der beim HSV und dem FC St. Pauli ausgebildete Offensivmann war bei seinem Debüt für die Stormarner gleich ein großer Gewinn. Das 1:0 durch Youssef Sbou bereitete Pfister nach einem Aussetzer von Noah Pawlikowski vor (33.), den zweiten Oststeinbeker Treffer erzielte er selbst. Nach 79 Minuten musste er mit Krämpfen ausgewechselt werden.
Zu diesem Zeitpunkt deutete noch vieles auf einen OSV-Sieg hin. Den raschen Ausgleich durch Lisandro Tewes (51.) hatten die Gäste durch Pfisters Premieren-Tor gekontert. Hernach hielt die Kaya-Elf dem Druck der Hausherren stand, verpasste es nach Ballgewinnen aber, dem SVNA den K.o.-Schlag zu versetzen. Die Nettelnburger rannten nimmermüde an und wurden spät belohnt. „Wir haben den Punkt mehr als verdient, weil wir sehr, sehr leidenschaftlich gespielt haben“, urteilte SVNA-Coach Daniel Andrade, der freimütig zugab, dass der Zeitpunkt des Ausgleichs „natürlich glücklich war“.
SVNA: Azi (3); Becker (3), Pawlikowski (3-4), Spiewak (3), Feilke (3); Nuako-Mensah (3) ab 72. Garbers (-), N. Reimers (3), Segura Tewes (3) ab 80. Brkic (-), To. Czech (2-3), Faez (3) ab 72. Asante (-), Stefaniuk (2-3).
OSV: Ahmadi (4); Asante (3), Özalp (2-3) ab 70. Karabey (-), Pierre (3), Leonce (3); Fehlandt (2), Youssef Sbou (3) ab 79. Adamou (-), Gurbanian (3) ab 60. Indulto (3), Pfister (2-3) ab 79. Gülbey (-), Varela Monteiro (3); Youness Sbou (3-4) ab 70. Zschimmer (-).