Börnsen. Das Team der SV Börnsen will Erfolg, aber nicht auf Teufel komm raus. Ein großer Vorteil: Die Mannschaft ist eingespielt.

Bereits in seine neunte Bezirksliga-Saison in Folge geht der SV Börnsen. Immer mal wieder hat der Club nach dem Landesliga-Abstieg 2012 oben angeklopft. Zum großem Wurf, sprich dem Aufstieg, reichte es aber nicht. Nachdem der Kader in den vergangenen Jahren durch Zugänge wie den langjährigen Curslacker Patrik Papke an Substanz gewonnen hatte und nun erneut verstärkt wurde, müsste der Anspruch eigentlich die Meisterschaft sein. Doch dem ist – zumindest offiziell – nicht so.

„Wie in jedem Jahr haben wir tatsächlich kein wirkliches Saisonziel. Das liegt daran, dass wir alles ohne großen finanziellen Aufwand betreiben und keinen Druck haben. Ziel ist es, unsere Fans mit 100 Prozent Leidenschaft zu verwöhnen und der Liga zu zeigen, dass es auch ohne Geld geht“, erklärt Liga-Manager Nils Marx-Kneisel. Er spricht damit auf die HT 16 und den ETSV Hamburg an, die mit für Bezirksliga-Verhältnisse sehr hohem finanziellen Aufwand tolle Kader zusammengestellt haben. Von den Namen her müssten sie den Titel unter sich ausmachen.

SV Börnsen hat eine eingespielte Mannschaft

Dennoch könnte Börnsen zum Hecht im Karpfenteich werden. Denn im Gegensatz zur HT und den „Eisenbahnern“ ist die Mannschaft eingespielt. Trainer Mirko Petersen, der im vergangenen November zurückkehrte und Dennis Tesch ablöste, steht ein Grundgerüst zur Verfügung, das bereits seit vielen Jahren zusammen auf Punktejagd geht. Der 51-Jährige, der bereits von 2013 bis 2016 den SVB betreute, kann seine Zugänge langsam integrieren.

Beim 1:0 im Erstrunden-Pokalspiel gegen den TSV Glinde standen drei Neuverpflichtungen in der Anfangsformation. „Die haben ein wirklich starkes Kollektiv“, lobte Gäste-Trainer Sören Deutsch den Gegner, der nach einem Platzverweis früh in Unterzahl agieren musste. Der Pokalfight war aus SVB-Sicht fußballerisch kein Leckerbissen. Das personell dezimierte Team – die Landesliga-erfahrenen Ruven Scharnberg und Jannik Wöhl sind erst Anfang 2021 spielberechtigt – stellte erneut seine wohl größte Stärke eindrucksvoll unter Beweis: geschlossenes Auftreten.

Lesen Sie auch:

Am Tag, als der SV Börnsen Fußballgeschichte schrieb

Die gewachsene Gemeinschaft und Eingespieltheit könnte zum großen Börnsener Trumpf werden, wenn die neureiche Konkurrenz patzen sollte. „Irgendwann wollen wir nach oben“, sagen Papke und Petersen uniosono. Aber eben nicht auf Teufel kommt raus, wie Marx-Kneisel unterstreicht: „Wir sind lieber mit Stolz Bezirksligist als künstlich Landesligist.“

Kader SV Börnsen (Neu in Klammern)

TORHÜTER

Jan André Mehlhorn (TuS Berne), Timo Meyer (TuS Dassendorf)ABWEHRMark Späth, Jannik Wöhl (Düneberger SV), Martin Bitterkleit, Clemens Brinkmann, Maurice Wenk (SVNA), Christian Senkpiehl, Roy Bannasch (ASV Bergedorf 85), Florian Rutkowski

MITTELFELD

Robin Meyer (MSV Hamburg), Artur Ketschojan, Julien Wolter (Düneberger SV), Joshua Wolter, Alexander Tamm, Bennet Ohrt, Hendrik Meyer, Linus Paetzold, Matthies Detjens, Patrik Papke, Ruven Scharnberg (SVNA)

STURM

Christoph Bolz, Marcel Hamester, Patrick Steffens, Peer Stenner

TRAINER

Mirko Petersen

ABGÄNGE

Yannik Bol (TuS Dassendorf), Christopher Kleinert (SV Altengamme), Frank Lüdemann (eigene 2. Herren), Philipp Rössing (SC Condor Alte Herren), Leonhard Knorr (beruflich nach Frankfurt), Lars Stephan, Christian Pinnow (beide Ziel unbekannt)