Bergedorf. Nach dem Umbau, der im Sommer abgeschlossen sein soll, wird das Stadion Platz für 600 Zuschauer bieten. Außerdem entstehen Leichtathletik-Anlagen.

Die Bagger rollten schon. Die seit Jahren maroden Tribünen an den Sander Tannen sollten Anfang September 2019 zugeschüttet werden. Die traditionsreiche Kult-Spielstätte wäre dann Geschichte gewesen. Doch nach massivem Widerstand durch den ASV Bergedorf 85 und einer intensiven öffentlichen Diskussion auch in unserer Zeitung hat sich das Bezirksamt Bergedorf nun anders besonnen: Für 680.000 Euro wird die Anlage renoviert und umgebaut. Eine 100 Meter lange Tartanbahn sowie Weitsprung- und Kugelstoß-Anlagen für die benachbarte Stadtteilschule Bergedorf sollen entstehen. Auf einem Teil der Tribünen wird Platz für 600 Zuschauer erhalten bleiben. „Der ursprüngliche Plan, die Tribünen komplett zuzuschütten, ist damit vom Tisch“, stellt Bezirksamtsleiter Arne Dornquast (SPD) klar.

Zufriedenheit beim ASV Bergedorf 85

„Wir sind sehr zufrieden. Mehr konnte man nicht erwarten“, lobt der Vereinsvorsitzende des ASV, Klaus Hinz, den vom Bezirksamt ausgearbeiteten Kompromiss. Dieser sieht nach dem Vorbild des Billtalstadions den Bau von Großstufen vor. Jeweils zwei solcher Stufen auf 100 Metern Länge sollen an den Längsseiten der Anlage entstehen. Zudem soll auf der großen Tribünenseite auf einer Breite von 33 Metern hochgestuft werden bis hinauf zur Sprecherkabine. Insgesamt 600 laufende Meter an Großstufen werden somit verbaut, die künftig Platz für mindestens 600 Zuschauer bieten werden, wenn die Arbeiten im Sommer 2020 abgeschlossen sind. Der Rest der Tribünen wird zugeschüttet.

400-Meter-Tartanbahn zu teuer

Entscheidend für die Zusage des Bezirksamts war, dass aus dem investiven – auf Sachen ausgelegten – Quartiersfonds der Hansestadt Hamburg 180.000 Euro für diese Arbeiten eingeworben werden konnten. Je 250.000 Euro stammen aus dem Sportetat der Hansestadt und aus dem RISE-Topf für Bergedorf-West. Das Rahmenprogramm für Integrierte Stadtteilentwicklung (RISE) dient der Finanzierung von städtebaulichen Maßnahmen in Quartieren mit besonderem Bedarf. Diese Mittel fließen vor allem in den Bau der Leichtathletik-Anlagen. Verzichtet wird darauf, die Tartanbahn zum 400-Meter-Ring auszuweiten. „Das wäre zwar wünschenswert gewesen, aber dann wären wir bei den Kosten weit im siebenstelligen Bereich gelandet“, bedauert Dornquast.