In unserer Kolumne geht es um die Zuschauer in Lauenburg, zu große Erwartungen und ein erfolgreiches Kollektiv.

Zweiter Heimsieg: Gute Stimmung auf den Rängen in der Halle Am Hasenberg hatte Trainer Carmelo Hadeler in all seinen Jahren bei der Lauenburger SV schon oft erlebt. „Dass aber alle in der letzten Minute aufgestanden sind und uns zum Sieg geklatscht haben, das hatten wir noch nicht“, sagte Hadeler. In der Schlussphase kochte die Hasenberg-Hölle, wie die LSV-Handballer ihre Heimstätte liebevoll nennen. Gegen den Kieler MTV, seines Zeichens Tabellenzweiter der Landesliga, führten die Elbestädter 48 Sekunden vor dem Ende mit einem Tor und waren in Ballbesitz. Angestachelt vom Publikum nahm Fabian Rüger einen Wurf und traf vorentscheidend. Dass die Gäste noch zum 25:24-Endstand verkürzen konnten, spielte keine Rolle mehr.

Es war im fünften Heimspiel erst der zweite Sieg am Hasenberg. Der Aufsteiger liegt mit 9:9-Punkten dennoch im gesicherten Mittelfeld. Und es wäre sogar mehr drin gewesen: Die Kellerkinder Wahlstedt und Lübecker TS feierten gegen die LSV jeweils ihren einzigen Saisonsieg.
Gedämpfte Erwartungen: Nach dem Zusammenschluss des TSV Schwarzenbek mit der GHG Hahnheide zur HSG 404 (benannt nach der die Teams verbindenden Bundestraße) hatte Trainer Torben Höhn seinen Frauen eine ordentliche Rolle in der Landesliga zugetraut. Doch der Aufsteiger tut sich schwer, ist Tabellenschlusslicht. Besonders am deutlichen 19:31 zu Hause gegen den TuS Lübeck hatte Höhn zu knabbern. An einer Lösung der Probleme arbeitet er noch: „Zwischenmenschlich passt es, wir trainieren gut. Aber auf dem Feld können wir es nicht umsetzen. Es ist eine Mischung aus Psyche und Jugend“, sagt Höhn.

Heute wieder dran: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel – das gilt für die Landesliga-Frauen der SG Glinde/Reinbek. Das Heimspiel gegen den SC Nahe (29:29) ist gerade erst vorbei, da ist der Aufsteiger schon wieder dran. Heute geht es zum VfL Bad Schwartau (20.15 Uhr, Ludwig-Jahn-Straße). Beim Remis gegen Nahe bekam die SG übrigens Gästespielerin Franziska Heinze einfach nicht in den Griff, die allein 13 Tore erzielte.

Im Dutzend: In Ermangelung herausragender Einzelkönner feiern die Regionsliga-Handballer des VfL Geesthacht ihre Erfolge seit Jahren im Kollektiv. „Wir spielen immer dann erfolgreich, wenn wir viele verschiedene Torschützen haben“, betont Trainer Tommy Huckstorf. Dass jedoch alle zwölf (!) auf dem Spielbericht aufgeführten Feldspieler treffen, wie beim 29:22-Erfolg gegen Travemünde, hatte auch der Coach noch nicht erlebt. Beim ungefährdeten Sieg feierte Kapitän Felix Hamann nach längerer Verletzungspause ein vielversprechendes Comeback. Hamann steuerte in seinen 15 Minuten auf der Platte zwei Treffer bei.

Vielseitigkeitsprüfung: Die Begegnung mit Tabellenschlusslicht HSG Kalkberg nutzte Thomas Brodeßer für „alternative Zusammensetzungen“, sprich personelle Experimente bei den Handballerinnen des VfL Geesthacht. So kam beispielsweise Sabrina Peuker im Spielverlauf gleich auf vier verschiedenen Positionen (Rechts- und Linksaußen sowie Rückraum links und rechts) zum Einsatz. Dem ungefährdeten Sieg – Endstand 36:20 (Halbzeit 15:9) – tat das jedoch keinen Abbruch. Und wer weiß, wofür die Personal-Rochaden noch gut sind. Denn im morgigen Nachholspiel beim BSV Kisdorf (19.30 Uhr, Am Sportplatz) fehlen einige Stammkräfte.

Einsatz im Pokal: Eine Pflichtaufgabe in der zweiten Runde des Hamburger Pokalwettbewerbs wartet auf die Oberliga-Frauen der SG Bergedorf/Vier- und Marschlande. Am morgigen Donnerstag geht zu Landesliga-Schlusslicht SG Altona III (19 Uhr, Rellinger Straße).