Bergedorf. Bergedorf. Er war der Libero der legendären „Elstern“-Mannschaft, die 1982 den großen FC Bayern München fast aus dem DFB-Pokal schoss.
Am Dienstag wird Klaus Vogel 70 Jahre alt. Die Sportredaktion gratuliert ganz herzlich. Und nicht nur die: „Er war wirklich einer von den ganz Großen. Ich wünsche ihm alles Gute zum Geburtstag“, sagt der Sportliche Leiter des ASV Bergedorf 85, Jörg Franke. Seinen Ehrentag wird Vogel an dem Ort verbringen, der ihm heute am meisten am Herzen liegt: dem Golf Gut Glinde. Denn nach seiner aktiven Zeit als Fußballer wurde Vogel zum passionierten Golfer, bis ein gesundheitlicher Rückschlag zu Beginn des Jahres ihm das Spielen unmöglich machte.
Beckenbauer von Bergedorf
Zwölf Jahre, von 1971 bis 1983, spielte Klaus Vogel für den ASV Bergedorf 85. Wegen seiner eleganten Spielweise galt der hochaufgeschossene und eminent kopfballgefährliche Libero als „Beckenbauer von Bergedorf“. Doch Talent war nicht alles. Vogel musste sich seine Erfolge hart erarbeiten. „Er war tatsächlich einer, der im besten Sinne des Wortes ,besessen’ war vom Fußball“, sagt sein bester Freund Kay-Olaf Frisch, „er hat den Fußball immer sehr intensiv gelebt, schon in seiner Jugendzeit bei Concordia.“
Von „Cordi“ wechselte Vogel nach Bergedorf, weil der dortige Trainer Heinz Werner auf junge Talente setzte. Gleich sein erstes Pflichtspiel war ein Pokalspiel gegen Göttingen 05 (2:4) vor 2000 Zuschauern. Unvergessen auch das Aufstiegsspiel mit Norbert Meier 1980 gegen den Lüneburger SK (0:1).
Sekunden fehlten an der Sensation
Über 500 Partien absolvierte Klaus Vogel für Bergedorf 85. Seine Sternstunde als Fußballer erlebte er am 28. August 1982, als die „Elstern“ in der ersten Runde des DFB-Pokals vor 12.000 Zuschauern an den Sander Tannen auf Bayern München traf. Nach einem Traumpass von Volker Spill brachte Holger Brügmann den Außenseiter in der 68. Spielminute in Führung. Bis zur Schlussminute hielt die von Vogel organisierte Abwehr dem Ansturm von Paul Breitner, „Kalle“ Rummenigge und Co. stand. Dann – wer weiß es nicht? – köpfte Dieter Hoeneß Sekunden vor Schluss doch noch den Ausgleich, und die Bayern setzten sich in der Verlängerung mit 5:1 durch. Unvergessliche Momente, die sicherlich am Dienstag wieder aufleben werden, wenn ein ganz Großer der „85“-Geschichte gefeiert wird.