Bergedorf. Bergedorf. Der ASV Bergedorf 85 kämpft um seine traditionsreiche Spielstätte. Bezirksamtsleiter Arne Dornquast signalisiert Gesprächsbereitschaft.
Unser gestriger Bericht „Das Ende einer Kult-Spielstätte“ über den geplanten Rückbau der Stehtraversen des Stadions Sander Tannen hat hohe Wellen geschlagen? Im Netz hagelt es meist Unverständnis für das Vorhaben des Bezirksamts Bergedorf, das zwar eine halbe Million Euro in die Sportstätte investiert – unter anderem für eine Leichtathletik-Sprintlaufbahn – aber die geplante Teilsanierung der maroden Tribünen nicht vorgesehen hat.
Nur 200 Zuschauerplätze würden übrig bleiben
Sie sollen stattdessen mit Sand aufgefüllt werden, sodass Wälle entstehen. Die Zuschauerkapazität soll dann nur noch rund 200 Plätze betragen. Früher waren bis zu 100 Mal so viele Fußballfans an der Krusestraße.
Der ASV Bergedorf 85, der als einziger Fußballverein auf dem Rasenplatz spielt, ist schockiert. „Wir kämpfen“ – die Überschrift eines Artikels auf der „Elstern“-Homepage „asv-bergedorf85-fussball.de“ sagt alles. Jörg Franke, der Sportliche Leiter des ASV, hat Kontakt zum Innensenator Andy Grote und sogar zu Bayern-Präsident Uli Hoeneß aufgenommen. Die Münchner kamen 1982 erst nach Verlängerung gegen die „Elstern“ im DFB-Pokal weiter.
Dornquast: „Bessere Lösung möglich“
Beim Bergedorfer Bezirksamt ist inzwischen die Erkenntnis gereift, dass die Modernisierungspläne, die mit dem Verein nicht abgestimmt waren, nicht der Weisheit letzter Schluss sind. „Das war kein guter Umgang von uns mit dem Verein“, entschuldigt sich Bezirksamtsleiter Arne Dornquast. „Wir werden kurzfristig das Gespräch mit dem ASV Bergedorf suchen.“ Dornquast signalisiert dabei Kompromissbereitschaft. „Ich habe das Gefühl, das man eine bessere Lösung finden kann, als die, die jetzt gefunden wurde.“
Für das Bezirksliga-Spiel gegen den SC Vier- und Marschlande (14 Uhr, Sander Tannen) – dem vermeintlich letzten im Stadion in der jetzigen Form – wollen die „Elstern mit Trauerflor auflaufen. Denn bereits am Montag sind bislang erste vorbereitende Arbeiten geplant.