Wohltorf. Wohltorf. Auf den Jubel folgte die Enttäuschung. Trotz des 2:1-Erfolgs beim Club an der Alster II muss der TTK Sachsenwald absteigen.

Schlusspfiff auf dem Hockey-Platz am Pfeilshof in Hamburg-Wellingsbüttel: Die Damen des TTK Sachsenwald reißen die Arme in die Höhe und fallen sich in die Arme. Aus ihren Gesichtern spricht nach dem 2:1-Sieg beim Club an der Alster II die pure Erleichterung. Die zahlreichen mitgereisten Fans der Wohltorferinnen spenden lauten Applaus. Unmittelbar nach dem Ende des letzten Saisonspiels in der Regionalliga gehen die „Tontäubchen“ davon aus, den lange nicht mehr für möglich gehaltenen Klassenerhalt geschafft zu haben.

Auch Abstiegskonkurrent Marienthal siegt 2:1

Doch sehr schnell weicht die Freude blankem Entsetzen. Trainer Tobias Borregaard muss seinen Spielerinnen die traurige Nachricht überbringen, dass auch der Marienthaler THC seine parallel ausgetragene Auswärtspartie beim DHC Hannover mit 2:1 gewonnen hat. Damit bleiben die Wohltorferinnen Letzter. „Wir sind ja nicht heute abgestiegen“, ist hernach aus dem Spielerinnen-Pulk zu hören. Fürwahr.

Beinahe ein Jahr lang hatten die TTK-Damen keinen Sieg gefeiert, bevor sie am 11. Juni mit einem 2:1 gegen den Uhlenhorster HC 2 diese schwarze Serie beendeten. Nach einem weiteren Erfolg gegen den Hamburger Polo Club (3:0) durften die „Tontäubchen“ plötzlich wieder hoffen. Allerdings: Ein eigener Sieg würde nur helfen, wenn Konkurrent Marienthal zeitgleich nicht gewinnt.

Lotte Jaeger trifft zum 1:0

Die Zuversicht, die Aufholjagd der vergangenen Wochen krönen zu können, ist den Wohltorferinnen anzusehen, als die Begegnung beim Club an der Alster angepfiffen wird. Dabei ist das Borregaard-Team beim Tabellendritten Außenseiter. Doch es wirft bei brütender Hitze von Beginn an mehr Leidenschaft in die Waagschale als der Kontrahent, für den es nur noch ums Prestige geht. Nach einem Spielzug über die linke Seite bringt Lotte Jaeger das Schlusslicht in Führung (12.). Riesenjubel bei den „Tontäubchen“. Als Kapitänin Leonie Panzer bald darauf gar auf 2:0 erhöht (18.), scheint das „Wunder“ Klassenerhalt Konturen anzunehmen. „TTK, das ist saugeil! Stark!“, ruft Borregaard aufs Feld. Recht hat er.

Wiebke Heinsohn hält die Führung fest

Dass die Führung auch zur Halbzeit Bestand hat, liegt auch an Keeperin Wiebke Heinsohn, die einige Schüsse prächtig entschärft hat. „Wiebi, bärenstark!“, lobt Heide Bley zur Pause ihre Mannschaftskameradin. Die frühere Bundesliga-Spielerin kämpft eigentlich mit der Ü30 des TTK um Punkte. Gegen Alster hilft sie im Regionalliga-Team aus und sorgt mit ihrer Erfahrung und Passsicherheit für Stabilität im Spiel der jungen Equipe.

Nur ein paar Sekunden des Glücks

Zur Pause ist der gute Auftritt und die Führung jedoch ein Muster ohne Wert. Auch Marienthal liegt in Hannover mit 1:0 in Front. Das Ergebnis wird den „Tontäubchen“ nicht weitergegeben. Bei seiner Halbzeitansprache im Schatten einiger Bäume versucht Borregaard, Zuversicht zu verbreiten. „35 Minuten noch in dieser Serie“, mahnt er. Der TTK kämpft auch nach dem Seitenwechsel leidenschaftlich, doch nachdem Antonia Bludau für den Club an der Alster verkürzt (65.), beginnt das große Zittern. Mit letztem Einsatz retten die Wohltorferinnen ihren Vorsprung über die Zeit. Sie haben ihre Hausaufgaben gemacht, reißen in der Hoffnung, damit die Klasse gehalten zu haben, die Arme in die Höhe. Doch es bleiben nur ein paar Sekunden des Glücks.