Altengamme. Altengamme. Als die Kräfte bei den Vierländern in der Verlängerung immer mehr schwinden, schlagen die jungen Sternschanze-Kicker eiskalt zu.

Noch einmal schien das Pendel in Richtung des SV Altengamme IV auszuschlagen. Nachdem sich der Meister der Fußball-Kreisklasse B2 im Finale des Heino-Gerstenberg-Pokals gegen die sechste Vertretung des SC Sternschanze mit 2:2 in die Verlängerung gerettet hatte, sorgte der eingewechselte Steffen Wegner wie aus dem Nichts für die Führung der entkräftet wirkenden Vierländer (92.). Der Schütze wurde von den rund 150 zum Sportplatz des USC Paloma an die Brucknerstraße mitgereisten SVA-Fans in einem blau-weißen Konfettiregen beinahe erdrückt. Das Double schien für „Altengamme Veer“, wie sich das Team nennt, zum Greifen nah. „Ich hatte nach dem 3:2 ein richtig gutes Gefühl“, sagte Angreifer Philipp Kiehn. Doch es kam anders. In der Schlussphase hatte die Mannschaft von Coach Michael Nolting nichts mehr zuzusetzen und verlor mit 3:5.

Wie vom Blitz getroffen

Nahezu alle Vierländer Kicker sanken wie vom Blitz getroffen zu Boden, nachdem Marlo Bergerhoff den Endstand erzielt hatte (120.). Ein einfacher Pass in die Tiefe hatte ausgereicht, um die gesamte SVA-Defensive auszuhebeln. Beinahe identisch war bereits zuvor die Entstehung des Treffers zum 4:3 durch den überragenden Max Kutschke gewesen (117.). Ein klares Indiz dafür, dass bei Altengamme mit jeder Sekunde mehr die Kräfte schwanden. „Wir sind mit vier angeschlagenen Spielern aufgelaufen“, erklärte Nolting, der zudem in dem landesliga-erfahrenen Sebastian Pietsch (verletzt) auf seinen etatmäßigen Stoßstürmer verzichten musste.

Altengammes Christopher Sohrt ärgert sich über eine vergebene Torchance.
Altengammes Christopher Sohrt ärgert sich über eine vergebene Torchance. © BGZ/Hanno Bode | Hanno Bode

„Der Sieg von Sternschanze war verdient, aber ich lasse nichts auf meine Jungs kommen. Diese Saison war super, ich bin einfach nur stolz“, sagte der Coach. Der Pokaltriumph wäre das I-Tüpfelchen auf diese grandiose Vierländer Serie gewesen, in der sie ihre Gegner nahezu ausnahmslos in Grund und Boden gespielt hatten. Der in der Kreisklasse A beheimatete SC Sternschanze VI aber war ein anderes Kaliber. Die aus der A-Jugend des Vereins hervorgegangene Mannschaft präsentierte sich vor rund 500 Zuschauern ballsicher, taktisch klug und mental stark – zumindest ab der zweiten Hälfte. Denn in den ersten 45 Minuten ließ sich „Schanze“ von den weitaus routinierteren Vierländern noch ab und an den Schneid abkaufen.

Die frühe Führung durch Bergerhoff (9.) gab ihnen jedenfalls keine Sicherheit. Der SVA biss und hatte Fortune, als ein Pressschlag zwischen Dennis Kahl und einem Sternschanze-Kicker sich über Keeper Fritz Albert ins Gehäuse senkte (14.). Kurz vor der Halbzeit sorgte Philip Buck dann per Freistoß für die SVA-Führung (38.). Nach dem Seitenwechsel agierte das Nolting-Team dann jedoch viel zu passiv. Der Ausgleichstreffer war daher nur noch eine Frage der Zeit und fiel durch Fardin Ghaffari (68.).

Ins Mark getroffen

Es folgte die Verlängerung, Timmanns Schuss ins vermeintliche Glück sowie der Ausgleich von Laurin Windeknecht (110.), der die auf letzter Rille fahrenden Vierländer ins Mark traf. „Nach dem 3:3 hatte ich nur noch die Hoffnung, ins Elfmeterschießen zu kommen“, sagte Kiehn.

SVA: Golinske; Sohrt, Beckmann, Buck (81. J. Timmann), Kahl; Voß, Kücken (71. Wegner), Lütten, Wulff (115. Mohr); Kiehn, B. Timmann (112. Peters).