Dassendorf. Dassendorf. Das gefiel Oma und Opa Möller ganz besonders. Beim 6:0 der Dassendorfer beim SC Condor erzielte ihr Enkel Sven einen Dreierpack.
Nachdem Sven Möller auf Vorarbeit von Rinik Carolus bereits nach vier Minuten zum 1:0 für die TuS Dassendorf getroffen hatte, hielt sich Jean-Pierre Richter gar nicht erst lange mit Glückwünschen auf. „Du hast noch 86 Minuten Zeit für ein zweites Tor“, motivierte der Coach des Oberliga-Meisters seinen Schützling. Und siehe da: „Mölli“ ließ sich nicht lange bitten. Nach feiner Flanke von Henrik Dettmann köpfte der offensive Mittelfeldspieler der TuS das 2:0 in der Partie beim SC Condor (31.). Ganz angetan von diesem Treffer zeigte sich am Spielfeldrand Oma Möller. Ihrer Stehplatznachbarin machte sie vor, wie ihr Enkel den Ball eingenickt hatte. Am Ende gingen sogar drei Treffer auf das Konto von Sven Möller. Der eingewechselte Maximilian Dittrich legte für den 28-Jährigen auf, der in einer Bewegung den Ball mitnahm, sich dabei drehte und zum 6:0-Endstand für die Fußballer vom Wendelweg einschob (81.).
Ungleiches Duell
Die ungleiche Begegnung war früh entschieden. Bereits nach dem 0:2 gingen bei den abstiegsbedrohten Farmsenern die Köpfe nach unten. Kristof Kurczynski erhöhte mit einer schönen Einzelleistung auf 3:0 (35.), nur zwei Minuten später legte Rinik Carolus den vierten TuS-Treffer nach. „Bock auf Ballern?“ hieß es auf einem Aufkleber des SC Condor, der an der Dassendorfer Auswechselbank klebte. Doch das hatten an diesem Sonntagmittag nur die Gäste aus dem Sachsenwald.
Der schönste Treffer an diesem Tag fiel zu Beginn der zweiten Hälfte. Der starke Henrik Dettmann zog über die linke Seite nach innen, tanzte einen Farmsener aus und zirkelte das Spielgerät aus rund 22 Metern zum 5:0 in den Winkel (56.). „Das war ein Tor. Eieiei“, freute sich Coach Richter. Bei den „Raubvögeln“, wie sie sich gern bezeichnen, lagen derweil die Nerven langsam blank. „Soll ich mich selbst einwechseln?“, herrschte Trainer Florian Neumann seine Mannschaft an.
Nur Mattia Maggio fällt ab
Die Verzweiflung des SCC-Coaches war verständlich. Wenn an dieser Stelle keine Torchancen der Gastgeber genannt werden, ist das nicht etwa der Bösartigkeit des Autors zuzuschreiben – es gab schlichtweg keine. Vielmehr hätte die TuS sogar höher gewinnen können. So lief Mattia Maggio allein auf Maximilian Richter zu, ließ sich aber von Condors Keeper den Ball vom Fuß nehmen (63.). Bezeichnend, denn Ex-Profi Maggio läuft seit Wochen seiner Form hinterher und fiel auch am Sonntag ab.
Nach Spielschluss machten sich Oma Christa und Opa Jürgen auf, um dem Mann des Tages zu gratulieren. „Sie sind meine größten Fans“, sagte Sven Möller freudestrahlend. Spielt der weiter so wie am Sonntag, dürften die Großeltern ihren Enkel noch häufig in dieser Saison beglückwünschen.
TuS: Gruhne (3); K. Carolus (2-3), Lenz (2), Aust (2-3); Hinze (2), Dettmann (1-2); Louca (3) ab 46. Dittrich (3), Möller (1), R. Carolus (2) ab 67. Saqib (-); Maggio (4-5), Kurczynski (2) ab 67. von Walsleben-Schied (-).