Wohltorf. Die Hockey-B-Mädchen des TTK Sachsenwald sind Hamburger Meister. Sie haben alle großen Klubs der Stadt hinter sich gelassen.

Den Ball flach zu halten, nicht zu hohe Erwartungen zu wecken, das ist eine Kunst, die viele Trainer beherrschen. Und so trat Klaas Hilmer, der Coach der Hockey-B-Mädchen vom TTK Sachsenwald, während der Regionalliga-Saison im Gespräch mit den Eltern auf die Euphoriebremse. „Ich habe ihnen gesagt: ,Das sind Kinder. Die können auch mal einen schlechten Tag haben’“, erzählt er. „Doch gegenüber meinen Freunden habe ich ganz anders geredet. Da habe ich gesagt: ,Mit denen werde ich Hamburger Meister!’“

Wenn ein Teddybär einen Stoffhasen verhaut

Gesagt, getan! Durch einen 4:2-Erfolg im Finale gegen den Klipper THC sicherten sich die Wohltorferinnen tatsächlich den Meistertitel. Es war der kuriose Schlusspunkt unter eine denkwürdige Saison. „In der ersten Halbzeit hat Klipper uns förmlich an die Wand gespielt“, schildert Hilmer. Doch die Wohltorferinnen ließen sich auch vom 0:1-Rückstand nicht schocken, glichen durch Seanna Knisel aus und gingen mit 1:1 in die Pause. „Wir hätten aber auch 1:3 hinten liegen können“, gibt Hilmer zu. Was tun? Vor dem Spiel hatte er ein Foto herumgeschickt, auf dem ein Teddybär einen Stoffhasen verhaut. „Seid die Bären“, beschwor er sein Team. Das wirkte. In der zweiten Hälfte zeigten die Wohltorferinnen eine ganz andere Körpersprache und siegten nach Toren von Lene Bunjes, Margareta Hasselbach und erneut Knisel noch mit 4:2.

„Der ehrlichste Titel im Nachwuchs-Bereich“

Damit hatte der 2006/2007er-Jahrgang des TTK Sachsenwald die „Big Five“ des Hamburger Hockeys – Club an der Alster, Klipper THC, Uhlenhorster HC, Harvestehuder THC und Großflottbeker THGC – allesamt hinter sich gelassen. „Der B-Jugend-Titel ist der ehrlichste im Nachwuchs-Bereich, da es in dieser Altersstufe noch keine Abwerbungen gibt. Das beginnt erst in der A-Jugend“, erläutert Herren-Coach Lutz Reiher.

Eine verschworene Einheit

Es war ein Erfolg, der aus dem Nichts kam. Mühsam hatten sich die TTK-Mädchen nach zwei Unentschieden und zwei Niederlagen zum Auftakt durch die Vorrunde und die Zwischenrunde gequält. Mehrfach standen sie kurz vor dem Ausscheiden, doch immer gewannen sie dann das entscheidende Spiel. „Das ist eine verschworene Einheit, in der jede Spielerin mit jeder kann“, kennt Hilmer das Erfolgsgeheimnis seiner Mädels.