Ohe/Nettelnburg. Landesliga Voran Ohe empfängt heute SVNA zum Derby
Drei Jahre lang spielte Rene Seibert zuletzt unter seinem Vater und Coach Rainer Seibert beim Fußball-Landesligisten FC Voran Ohe. Oft war der 28-Jährige dabei der verlängerte Arm des Trainers auf dem Spielfeld, kennt dessen Spielweise in- und auswendig.
Das könnte nun zum Vorteil für Rene Seiberts neuen Klub SV Nettelnburg/Allermöhe werden, der heute Abend im Ligaduell bei den Ohern antreten muss (19.30 Uhr, Amselstieg). Der Mittelfeldmann kann dabei zwar nicht auflaufen, weil er sich einen Teilabriss des Syndesmosebandes zugezogen hat, soll aber am Spielfeldrand Co-Trainer Matthias Hildebrandt unterstützen, der den privat verhinderten SVNA-Coach Daniel Andrade vertritt. „Ich möchte endlich einmal gegen meinen Vater gewinnen“, betont Rene Seibert, „zweimal habe ich schon gegen ihn gespielt, als er noch den VfL Lohbrügge II trainierte. Beide Partien habe ich verloren.“
Nun also zum ersten Mal ein Trainer-Duell. Vater Rainer Seibert nimmt es mit Humor. „Wir werden uns am Spielfeldrand ordentlich bepöbeln“, verspricht er amüsiert, „Geheimnisse zwischen beiden Vereinen gibt es ohnehin nicht.“
Auch nicht beim Personal: Die Oher müssen auf Martin Schröder (Knie) und Maxim Gassmann (Fuß) verzichten, beim SVNA stehen neben Rene Seibert auch Mete Sahin und Patrick Santos (beide Urlaub) sowie wohl auch Flemming Milke (Oberschenkel) nicht zur Verfügung.
Die Gäste sind noch ungeschlagen, ließen aber zuletzt beim 1:1 nach 1:0-Führung gegen Inter 2000 und beim 2:2 nach 2:0-Führung gegen Rahlstedt wertvolle Punkte liegen. Daher hangelt Andrade mit geübtem Griff nach der Außenseiterrolle. „Ohe hat zuletzt 2:1 in Altengamme gewonnen. Also sind sie der Favorit“, betont er. Ein Blick in die Historie gibt ihm recht: In den vergangenen sechs Jahren holten die Nettelnburger am Amselstieg ein mageres Pünktchen. Der weite Rasenplatz in Ohe liegt den technisch begabten, aber läuferisch limitierten Kunstrasen-Spezialisten einfach nicht. „Das könnte ein Vorteil für uns sein“, hofft Voran-Coach Rainer Seibert.
Und nicht zuletzt: Obwohl Neu-Coach Andrade mit dem SVNA saisonübergreifend bislang die beeindruckende Bilanz von neun Siegen, drei Unentschieden und nur zwei Niederlagen aufweist, setzte es eine dieser beiden Pleiten vergangene Saison in Ohe (0:1), die andere bei seinem Ex-Klub Altengamme (1:5). Beim SVA haben die Nettelnburger in dieser Saison nun bereits gebührend Revanche genommen (5:2). Gelingt so ein Husarenstück nun auch in Ohe? Zumindest einen in der Familie Seibert würde das sehr freuen.