Dassendorf. Matteo Maggio, der 24-jährige Neuzugang der TuS Dassendorf, hat in seiner Karriere viele Rückschläge erlitten.
Dassendorf. Wie Sonnen sehen die Tattoos aus, die Mattia Maggio auf seinen Knien trägt. In der Mitte steht sowohl rechts als auch links eine 3. Zusammen ergeben sie die Rückennummer 33, die der Neuzugang des Fußball-Oberligameisters TuS Dassendorf bei seinen Bundesligaeinsätzen für den Hamburger SV trug. Nachdem sich zahlreiche Offensivspieler des HSV in der Saison 2013/14 verletzt hatten, zog ihn Trainer Mirko Slomka aus der zweiten Mannschaft hoch, für die er kurz zuvor drei Tore gegen den SV Eichede erzielt hatte. Plötzlich galt der Stürmer als neuer Hoffnungsträger. Doch er kam nur auf vier Einsätze. Der Vertrag lief am Saisonende aus. Es kam nicht einmal zu Verhandlungen. „Mein Bera-
ter hat mich im Stich gelassen“, sagt Maggio. Es ist nur einer von vielen Rückschlägen, die er im Laufe seiner Karriere hinnehmen musste.
Lieber Italien als Deutschland
Ausgebildet wurde der heute 24-Jährige beim VfB Stuttgart. Er trug dreimal das Trikot der deutschen U16-Nationalmannschaft, fühlte sich aber mehr dem Heimatland seines Vater verbunden, der aus Apulien stammt. Und so kam er anschließend auf 14 Einsätze für die italienische U17-Auswahl.
Auf Stuttgart folgte Novara Calcio. Beim Serie-A-Aufsteiger stand er als U19-Spieler im erweiterten Profikader. Durch einen Formfehler beim Vereinswechsel war er jedoch erst nach fünf Monaten spielberechtigt. Wieder so ein Rückschlag. Gegen den AC Mailand, in dessen Reihen damals sein großes Idol Zlatan Ibrahimovic spielte, wurde er im Mai 2012 in der 84. Minute eingewechselt. Es sollte sein einziger Einsatz in der höchsten italienischen Liga bleiben.
Pech als ständiger Begleiter
Nach insgesamt eineinhalb Jahren ging es zurück nach Deutschland, zum HSV II. Es folgten Hoffenheim II und der Mantova FC. In Italien hatte er erneut Pech. Nach einem Trainerwechsel beim Klub aus der Lombardei spielte er in der Kaderplanung keine Rolle mehr. Nach einem Gastspiel beim Regionalligisten FC Nöttingen versucht er sich in Belgien, beim Drittligisten ASV Geel. Doch erneut blieb das Pech sein ständiger Begleiter: Der Klub meldete Insolvenz an.
Die vielen Rückschläge habe Spuren hinterlassen. Ein Lächeln hat Mattia Maggio, der nach einem Unfall auf dem linken Auge nur noch wenig Sehkraft hat, selten auf den Lippen. Und mit dem Profifußball hat er erst einmal abgeschlossen.
Neuanfang in Dassendorf
In Dassendorf versucht er nun einen Neuanfang. Seit März trainiert er mit, ist aber erst jetzt spielberechtigt. Über seine Freunde Henning Dettmann und Lennart Müller kam der Stürmer zum Wendelweg. Der Sportliche Leiter Jan Schönteich bezeichnet ihn als Königstransfer, als einen „der ganz viel Qualität mitbringt“. Möglich wurde seine Verpflichtung auch durch eine Ausbildung als Büro-Kaufmann, die ihm der Verein versprochen hat.
Besonders freut er sich nun auf das Spiel am 4. Juli gegen seinen ehemaligen Klub, den HSV. „Ich liebe diesen Verein“, sagt er. Das Trikot mit der Nummer 33 wird er bei der TuS Dassendorf übrigens nicht tragen. Die 5 wird es werden – wie Zinédine Zidane bei Real Madrid. Den französischen Ausnahmekönner zählt er ebenfalls zu seinen Idolen.