Reinbek. Im Finale der Ü40-Meisterschaft trifft Reinbeks Andreas Hammer aus sehenswert 28 Metern. Es war ein entscheidender Treffer.
Knapp zehn Minuten waren noch auf der Uhr, als Andreas Hammer im Finale um die Ü40-Meisterschaft gegen den SC Victoria erstmals das Spielfeld betrat. Und der 51-jährige Seniorenfußballer der TSV Reinbek fügte sich mit einem Schuss an das Außennetz gleich prächtig ein (63.). Nach 70 torlosen Minuten an der Brucknerstraße im Stadtteil Uhlenhorst gab es dann Nachschlag. Und jetzt ging alles ganz schnell. Wenige Sekunden nach Anpfiff der Verlängerung kam der Ball zu Hammer. „Ich habe gesehen, dass Tim Cassel etwas zu weit vor seinem Tor stand“, wird der frühere Stürmer des ASV Bergedorf 85 später sagen. Aus rund 28 Metern zog er ab. Der Ball landete genau im Winkel. Was für ein Hammer, Herr Hammer! Mit seinem Tor entschied der TSV-Angreifer die Partie. Die Reinbeker gewannen ein wenig glücklich mit 1:0. Für Hammer sollte der Sonntag allerdings noch ein schmerzhaftes Zwischenspiel haben.
Fünf Minuten vor dem Ende der Verlängerung sank er plötzlich auf den Kunstrasen. Und blieb regungslos am Boden. Bei einem Zweikampf hatte Hammer einen Schlag an die Schläfe bekommen. „Meine Hand war voller Blut. Da bin ich lieber liegengeblieben“, sagte der Torschütze. Nach zwei Minuten konnte er aufstehen und sich an der Seitenlinie weiter behandeln lassen. Als Schiedsrichter Thorsten Mundt die Partie abpfiff, lächelte der Mann des Tages aber schon wieder.
Die Niederlage hatte sich der SC Victoria selbst zuzuschreiben. Das gegnerische Tor hätte auch so groß wie ein Eisenbahnwagon sein können, das Team von der Hoheluft hätte an diesem Tag dennoch nicht getroffen.
Ganz allein stand Matthias Zechel vor dem Reinbeker Gehäuse, als der Ball auf ihn zu kullerte. Er hätte nur den Fuß hinhalten müssen. Stattdessen wuchtete der „Vicky“-Stürmer das Spielgerät aus drei Metern (!) über die Latte (30.). Unfassbar. Oder Marius Ebbers. Auf Pass von Christian Schueler kommt der frühere St.-Pauli-Profi aus zehn Metern zum Abschluss, der Ball rollt aber um Zentimeter am Pfosten vorbei (51.). Schließlich schoss Wolfgang Schillings statt ins leere Gehäuse nur ans Außennetz (59.).
Aus Reinbeker Sicht wurde es immer dann gefährlich, wenn Johann Stenzel beteiligt war. Mit einem tollen Schuss aus 22 Metern prüfte der 43-jährige Ex-Profi SCV-Keeper Cassel (27.). Und auch nach einem Doppelpass mit Kai Dittmer fand Stenzel in Cassel seinen Meister (42.). Doch das alles war nach Spielschluss vergessen, weil die Mannschaft von Trainer Jens Krienke ja noch einen Hammer hatte. „Wir haben sieben verletzte Stammspieler. Ich habe so eine Leistung wie heute nicht für möglich gehalten“, sagte sein Bruder Andreas, bevor er zusammen mit Mitspielern „Hier-regiert-die-TSV“ sang.
TSV: Eggers, Rüger, Behnke, A. Krienke, Räck, Dittmer, Stenzel, Kranz, Neumann, Müller-Waidikat, Stuhlmacher, Rauschan, Hammer, Daube, Schomann, Tittko, J. Krienke, Meyerratken.