Bergedorf. Karate Baris Yildiz erreicht bei deutscher Meisterschaft das Finale

Kartoffeln und Nudeln, Schokolade und Alkohol – all das war für Baris Yildiz in den vergangenen Monate tabu. Es ist noch gar nicht lange her, da kämpfte der Karateka von der TSG Bergedorf in der Gewichtsklasse bis 75 Kilogramm. Schon im vergangenen Jahr trat der 27-Jährige eine Klasse tiefer an (bis 67 kg), wurde bei der deutschen Meisterschaft Dritter. In diesem Jahr sollte ihm der große Wurf gelingen: der nationale Meistertitel. Und zwar in der Klasse bis 60 Kilogramm. Also mussten noch einmal sieben Kilo runter.

Wie schafft man das? Mit nahezu täglichem Training: neben Karate, Kickboxen auch klassisches Boxen sowie dem häufigen Gang ins Fitnessstudio. Und natürlich der richtigen Ernährung. „Naturbelassener Joghurt, Salat, Gemüse und so wenig Kohlenhydrate wie möglich“, erklärt sein Trainer Ibo Günes. Der Gang zur Waage am Wettkampftag ist dann mit Nervenkitzel verbunden. Damit es reicht, hat Baris Yildiz bei der DM in Coburg sogar zunächst auf Wasser verzichtet. Kurz vor der „60“ blieb die Waage stehen.

Sein großes Ziel verpasste der TSG-Karateka dann knapp. Nach drei Siegen traf er im Finale auf Mhenni Aziz aus Ludwigsburg. Fünf Sekunden vor Schluss des Kampfes wurde Baris Yildiz beim Stand von 2:2 der Vorteil der ersten Wertung wegen Passivität aberkannt. Folge: Bei Gleichstand entscheiden die Kampfrichter über den Sieger. Und die sprachen sich für den Ludwigsburger aus. „Ich bin dennoch zufrieden“, sagt Günes.