Ohe. Der Stürmer wird nach seinem Achillessehnenriss aber noch viele Monate ausfallen.

Ohe. Es war nur ein einziger falscher Schritt, der am 28. März dieses Jahres der Saison des Marco Braesen ein jähes Ende setzte. Beim Training des Fußball-Landeslisten VfL Lohbrügge riss sich der 31-Jährige die Achillessehne. „Der Ball war auf der anderen Seite des Platzes“, erinnert er sich, „ich muss dann auf dem stumpfen Kunstrasen eine unglückliche Bewegung gemacht haben. Es hat geknallt. Im ersten Moment habe ich gedacht, etwas wäre auf mich draufgefallen. Dann bin ich auch schon umgefallen, und Pascal Asante-Sefa, der in der Nähe stand, hat gefragt, ob das mein Bein war, das da geknallt hat. ,Das ist die Achillessehne’, habe ich sofort gedacht.“

Karriere stand auf der Kippe

Im Klinikum Boberg bestätigte sich der Verdacht. Plötzlich war Fußball weit weg. Die Gedanken fuhren Achterbahn. „Ich musste an meinen dreijährigen Sohn denken“, sagt Braesen. Fünfeinhalb Wochen war der Industriekaufmann nach der Operation krankgeschrieben. Mittlerweile kommt er seit vier Wochen wieder ohne Krücken aus.

„Natürlich habe ich mir in so einer Situation Gedanken gemacht, ob ich mit dem Fußball aufhören sollte“, betont der pfeilschnelle Außenstürmer. „Aber ich spiele seit 26 Jahren im Verein. Fußball wird immer ein Teil von mir sein.“ So reifte der Entschluss, es noch einmal im Leistungsfußball zu versuchen. Aber nicht beim VfL Lohbrügge, bei dem mittlerweile fast täglich trainiert wird. Das ist dem jungen Vater zu zeitintensiv geworden. Dazu die Sonnabend-Spiele. Alles Zeit, die ihm für seinen Sohn fehlt.

Von Anfang an dabei sein

Da kam das Angebot, zum Staffelkonkurrenten FC Voran Ohe zu wechseln, gerade recht. „Ich habe mich ganz bewusst dazu entschlossen, mich Ohe bereits in diesem Sommer anzuschließen, obwohl es noch Monate dauern wird, bis ich wieder spielen kann“, betont Braesen, „ich habe viele Freunde dort und wollte von Anfang an bei der Mannschaft dabei sein.“

Ohes Teammanager Achim Urbschat ist sich sicher, mit dem erfahrenen Stürmer einen guten Fang gemacht zu haben. „Wir werden noch viel Freude an ihm haben“, ist er überzeugt, „wir werden nichts überstürzen, aber er wird bestimmt schon in der kommenden Saison ein paar Spiele für uns machen.“

Spielt der Kopf mit?

Die große Frage ist jedoch, was sein wird, wenn Braesen, der in seiner langen Karriere noch nie eine so schwere Verletzung hatte, dann tatsächlich einmal wieder völlig gesund ist. „Ob dann der Kopf mitspielt, das muss man einfach abwarten“, blickt er voraus. Das Umfeld in Ohe soll dabei helfen. „Das ist einfach eine Gemeinschaft, in der es jeder dem anderen gönnt, wenn er spielt“, ist der 31-Jährige überzeugt. Urbschat registriert das mit Genugtuung: „Wir haben weder viel Geld noch gute Trainingsbedingungen zu bieten, aber Kameradschaft, und das scheint unter den Spielern immer mehr wert zu sein.“

Neben Braesen hat der FC Voran Ohe auch noch den Mittelfeldspieler Johann von Knebel (Jahrgang 1997) vom ETSV Hamburg sowie für die linke Außenbahn Tim Spreer (1998) aus der A-Jugend des SC Condor verpflichtet.