Geesthacht. Walter Köchel Freundschaft nach Fußballspiel entstanden

Aller Anfang war schwer. Als 1966 Geesthacht und das niederländische Hoogezand-Sappemeer eine Städtepartnerschaft eingingen, kam es beim ersten Fußballspiel zwischen Auswahlteams beider Orte zu einem Eklat um einen fragwürdigen Handelfmeter. „Die haben uns als Nazis beschimpft“, erinnert sich Walter Köchel, der damals beim VfL Geesthacht spielte und ergänzt: „Das hat sich aber schnell gelegt, nachdem Hans Burth den Elfmeter absichtlich über die Latte geschossen hatte.“

Doch besonders das Rückspiel ein Jahr später, im Juni 1967 in den Niederlanden, wird der heute 82-jährige Köchel nicht vergessen. Er war bei der Familie von Theun Wever untergebracht. Entstanden ist daraus eine enge Freundschaft, die auch 50 Jahre später noch anhält. „Das ist gelebte Verschwisterung und doch eigentlich der Sinn dabei“, betont Köchel nicht ohne Stolz.

Die Familien verbrachten gemeinsame Urlaube, Köchels wohnten in Wevers Haus in Holland, während diese vorübergehend zu den Eltern zogen, es wurde gemeinsam Golf gespielt und sich regelmäßig besucht. Zuletzt vor zwei Jahren anlässlich Köchels 80. Geburtstag. Erst im Mai haben sie telefoniert und vereinbart, dass die Wevers, wenn sie Urlaub auf Usedom machen, auf einen Abstecher in die Elbestadt kommen. „Vielleicht lassen sie dann auch ihren Wohnwagen bei uns stehen“, sagt Köchel.

Doch zurück ins Jahr 1967: Damals waren 170 Geesthachter Sportler nach Holland gereist und maßen sich neben dem Fußball auch im Turnen, Tischtennis, Handball, Judo, Leichtathletik, Schwimmen, Segeln, Kegeln und Tennis. „Leider ist so ein sportlicher Vergleichswettkampf mit den Jahren eingeschlafen“, bedauert Walter Köchel.

Außer mit Hoogezand-Sappemeer hat oder hatte Geesthacht Städtepartnerschaften mit Plaisir (Frankreich, seit 1975), Kuldiga (Lettland, 1991) und Oldham (Großbritannien, 1966 bis 2004).