Altengamme. Sie standen für ursprünglichen Fußball ohne Geld, bei dem der Spaß im Vordergrund stand. Doch beim SV Altengamme hat die Spaßfraktion nun ausgedient.

Altengamme. Seit fast fünf Jahren gibt es beim SV Altengamme ein Projekt. Es geht um ursprünglichen Fußball – ohne Geld. Um Kumpels, die zusammen kicken wollen. Um einen Spagat zwischen Spaß und Ernsthaftigkeit. Um Spieler, denen die „dritte“ Halbzeit genauso wichtig ist wie die ersten beiden. Dieses Projekt führte die Vierländer schon nach zwei Spielzeiten von der Kreis- in die Landesliga.

Gestiegene Ansprüche

Doch mit dem Erfolg stiegen auch die Ansprüche. „Nur Teamgeist allein reicht in der Landesliga nicht“, sagte Trainer Daniel Andrade vor zwei Jahren in unserem Sonderheft „Anstoß“. Der Weg, den der Verein einschlägt, ist klar. Bereits vor dem Saisonstart 2015/16 zog der Verein drei Nachwuchsspieler aus der eigenen A-Jugend hoch, von denen Philip Alpen (20) sofort der Sprung ins Team gelang. Zudem holte Andrade Jonas Buck aus Curslacks U19 nach Altengamme und setzte auf ihn. Der 20-Jährige brachte es im Saisonverlauf bereits auf 22 Liga-Einsätze.

Leistungsträger gehen

Doch nicht alle wollen den Weg mitgehen. Bestätigt sind die Abgänge von Jan Oltmann (29), Kapitän Kristof Heitmann (29), Sascha Göttmann (32) und Bastian Fischer (33), die ihre Karriere beenden wollen. Christopher Kock (32) und Daniel Wulff (30) würden wohl gerne weiter Fußballspielen, ob jedoch beim SV Altengamme, ist völlig offen. Auch sie wollen den Vierländer Klub nach Informationen unserer Zeitung verlassen. Kock und Wulff sowie Oltmann und Heitmann gehören zu jenen Kumpels, die einfach nur zusammen kicken wollen.

Umbruch erst später erwartet

So ganz haben sie beim SV Altengamme aber nicht mit einem Abgang von bis zu einem halben Dutzend Spielern gerechnet. Doch es gilt: Business as usual. „Der von uns erwartete Umbruch wird nun früher eingeleitet“, sagte Liga-Obmann Philipp Mohr. Um den Stamm herum sollen nun weitere talentierte Nachwuchskicker aus dem Heimatgebiet in die Mannschaft eingebaut werden. Da passt es, dass die drei bisher feststehenden Neuzugänge allesamt aus Curslacks A-Junioren kommen: Jannis Reinhardt, Timo Ludwig und Marvin Behr.

Doch zurück zu den scheidenden Routiniers. Am Sonnabend (16 Uhr, Gammer Weg) gegen den SC Vier- und Marschlande sollen sie vor dem Anpfiff verabschiedet werden. So auch Matthias Figge. Der 33-Jährige war im Winter vom SVA zum SVCN gewechselt, wo er nun als Co-Trainer arbeitet. Man darf gespannt sein, ob dann auch Kock und Wulff für ihr Engagement geehrt werden.