Schwarzenbek. Tischtennis-Talent Sejla Fazlic (16) hat es bei den deutschen Meisterschaften überraschend bis ins Viertelfinale geschafft.
Schwarzenbek. Nichts ging mehr bei Sejla Fazlic. Vier Tage vor den deutschen Meisterschaften in Bielefeld sah es so aus, als müsste das 16-jährige Tischtennis-Talent vom TSV Schwarzenbek die Teilnahme an den nationalen Titelkämpfen wegen einer schmerzhaften Blockade im Brustwirbelbereich absagen. „Zum Glück ist die Praxis-Klinik Bergedorf einer unserer Sponsoren“, betont TSV-Trainer Mirsad Fazlic, „dort bekam sie kurzfristig einen Termin und wurde wieder eingerenkt.“ Nur 24 Stunden nach dieser „Wunderheilung“ (Mirsad Fazlic) stand seine Tochter wieder an der Platte.
Plötzlich musste sie Autogramme geben
Mit Erfolg: In Bielefeld war Sejla Fazlic die Sensation des Turniers, erreichte völlig überraschend das Viertelfinale. „Plötzlich musste sie zum ersten Mal in ihrem Leben Autogramme geben. Zahlreiche Journalisten wollten Interviews, aber auch das hat sie souverän gemacht“, schildert Mirsad Fazlic. Es war das dramatische Achtelfinale gegen die noch zwei Jahre jüngere Natalia Mozler (TSV Schwabhausen), das Fans und Berichterstatter elektrisiert hatte. Sieben Sätze lang hauten sich die beiden Teenager die Bälle um die Ohren. Schließlich hatte Mozler bei 10:9 im siebten Satz Matchball.
22 Mal über das Netz
22 Mal flog der Ball über das Netz. „Irgendwann spürte ich meine Beine gar nicht mehr, aber ich wollte nicht verlieren“, erzählte Sejla Fazlic hinterher ihrem Vater. Irgendwie brachte die Schwarzenbekerin jeden Ball zurück, machte schließlich den Punkt zum 10:10 und die nächsten beiden auch. 11:8, 11:9, 6:11, 2:11, 11:2, 9:11, 12:10 hieß es am Ende dieser denkwürdigen Partie für Sejla Fazlic, die im anschließenden Viertelfinale der früheren deutschen Doppel-Meisterin Nadine Bollmeier (TuSEM Essen) mit 1:4-Sätzen unterlag. Doch auch so war es das Turnier ihres Lebens.
Vivien Scholz im Doppel-Viertelfinale
Mit sechs Aktiven war der TSV Schwarzenbek in Bielefeld so gut vertreten wie kein anderer Verein. Neben Sejla Fazlic überstand jedoch nur Vivien Scholz die Vorrunde. In der Runde der letzten 32 war sie beim 1:4 gegen die Nationalspielerin Chantal Mantz (Schwabhausen) allerdings chancenlos. Dafür erreichte Scholz im Doppel mit ihrer Partnerin Yvonne Kaiser (TTV Höveldorf) ebenfalls das Viertelfinale.