Dassendorf. Der künftige Coach des Fußball-Oberligisten TuS Dassendorf will den zweifachen Meister noch dominanter spielen lassen.

Dassendorf. Die TuS Dassendorf war 1994 die erste Trainerstation für Peter Martens im Herrenbereich. Mit den Blau-Weißen stieg er zwischen 1994 und 2001 von der Fußball-Kreisliga bis in die Oberliga Schleswig-Holstein/Hamburg auf und holte 2000 den Pokal durch ein 5:1 im Finale gegen den SV Börnsen. Im kommenden Sommer kehrt der heute 57-Jährige, der seine Karriere vor ein paar Monaten schon beendet hatte, als Coach zur TuS Dassendorf zurück. „Es ist ein Kreis, der sich schließt“, sagt er. Die Sportredaktion hat ihn zu seinen Zielen befragt.

Herr Martens, als sich der damalige Sponsor, Günter Wunder, 2001 zurückzog, war es mit der Fußball-Herrlichkeit in Dassendorf vorbei. Jetzt kehren Sie zum Verein zurück, der wiederum von einem einzelnen Sponsor – Michael Funk – abhängig ist. Macht Ihnen diese Konstellation gar keine Sorgen?

Peter Martens: Keineswegs. Günter Wunder hat mir in sieben Jahren kein einziges Mal versucht zu sagen, wen ich aufstellen soll. Er hat mich nur angerufen und gefragt: „Das will der Spieler verdienen. Ist er das wert?“ Dann habe ich „Ja“ oder „Nein“ gesagt. So konnten wir immer schnell reagieren. Mit anderen Worten: Die Konstellation ist gerade ein Grund, es zu machen.

Die TuS Dassendorf ist kürzlich im Pokal ausgeschieden. Macht Ihnen das den Einstieg leichter?

Warum sollte das so sein?

Der Guardiola-Effekt fällt weg, Sie übernehmen kein Team, das alles gewonnen hat. Der Druck ist geringer.

Ich verspüre in keiner Situation Druck. Hätten sie Pokal und Meisterschaft gewonnen, dann hätten wir eben in der kommenden Saison versucht, beides zu verteidigen.

Wird es künftig Priorität haben, endlich mal wieder den Pokal nach Dassendorf zu holen?

Nein, den Pokal kann man nicht planen.

Sie bilden mit dem Co-Trainer Thomas Hoffmann künftig ein Tandem aus zwei gleichberechtigten Trainern. Wie soll das funktionieren?

Es wird funktionieren, verlassen Sie sich drauf! Hoffi und ich haben eine praktisch identische Auffassung vom Fußball. Das hätte ich mit niemandem sonst gemacht.

TuS-Trainer Jan Schönteich, wie Hoffmann ein früherer Spieler von Ihnen, wird künftig Sportlicher Leiter. Wie sieht die Arbeitsteilung aus?

Hoffi und ich haben schon mit einem Dutzend Spielern gesprochen, was die kommende Saison angeht. Wenn wir uns einig sind, reden die Spieler mit Jan über das Fahrgeld. Wir wollen den Großteil des Kaders halten und drei bis vier adäquate Leute dazu holen.

Wo liegt da der Fokus?

Wie früher schon auf Spielern, die uns weiterhelfen, aber auch auf entwicklungsfähigen Talenten aus der Region.

Die haben es oft schwer, in Dassendorf Spielzeiten bekommen, wie beispielsweise der Glinder Tobias Kehr, der frustriert wieder wegging.

Tobias Kehr kam aus der Bezirksliga. Das ist ein gewaltiger Sprung. Spieler, die vorher bereits in der Landesliga auf sich aufmerksam gemacht haben, wie Pascal Nägele oder Adrian Voigt spielen eine gute Rolle in Dassendorf.

Was sind Ihre Erwartungen an die kommende Saison?

Wir wollen künftig noch dominanter spielen als bisher, noch mehr Souveränität ausstrahlen. Wir wollen den einen oder anderen Spieler ein wenig weiter bringen. Vor allem aber wollen wir eine Menge Spaß haben bei dem, was wir tun. Und das werden wir!