Fünfhausen. Für die Billstedter war der Schuldige der Schiedsrichter.

Fünfhausen. Billstedts Gökhan Acar bekam sich gar nicht wieder ein. „Du bist der schlechteste Mann auf dem Platz“, herrschte der Co-Trainer von Vorwärts-Wacker Billstedt Referee Christopher Haase (VfL Pinneberg) an und „durfte“ dafür kurz vor Ende der Fußball-Landesligapartie beim SC Vier- und Marschlande seinen Platz auf der Bank räumen. Zugegeben, der Schiedsrichter hatte den Gästen in Fünfhausen einen klaren Elfmeter verweigert (Christian Pawlak an Ulas Dogan, 75.), ansonsten aber keinen gravierenden Fehler gemacht. Das sah auf Seiten der Spieler ganz anders aus. Und das wusste eigentlich auch Billstedts ebenfalls hinter die Barriere geschickter Manager Wolfgang „Karotte“ Krause. „Das war ein mittelmäßiges Bezirksligaspiel“, verabschiedete sich er von SCVM-Trainer Matthias Räck. Die Partie, die keinen Sieger verdient hatte, endete gerecht mit 1:1.

Räck entschuldigte sich

„Mit der Mannschaft ist derzeit nicht mehr möglich“, entschuldigte sich Räck für den Auftritt seiner Elf. Auf vier Positionen hatte der Trainer seine Startformation gezwungener Maßen verändert. Ein Beispiel: In Lohbrügge hatte Sandro Schraub (Mandelentzündung) auf der Außenbahn noch für Schwung gesorgt, nun war Vertreter Steven Brandt ein Totalausfall. Unmutsäußerungen der SCVM-Fans und von Ligaobmann Karl-Heinz Seidenstücker, der Räck mehrfach zu mehr Engagement an der Seitenlinie aufforderte, nahmen mit der Zeit zu. Dabei waren die Vier- und Marschländer sogar in Führung gegangen (Jannik Krienke, 38.). Bezeichnend: Das Tor fiel, als sich Abwehrchef Tim Stegmann erstmals in den Angriff einschaltete und per Kopf ablegte.

Gelb-Rot für Sosnowski

Und die Billstedter? Die fielen nur durch einen Distanzschuss von Martin Marcinkiewicz (18.) auf, und als Ulas Dogan aus 16 Metern frei vor dem herausgestürmten Keeper Kai Erschens am Tor vorbeischob (43.). Erst nachdem Lukasz Sosnowski Gelb-Rot gesehen hatte (49.), wurden die Gäste stärker. Marcinkiewicz glich per Abstauber nach einem Lattenkopfball von Samed Topuzovic zum 1:1 aus (52.). Einen weiteren Kopfball des Verteidigers konnte Erschens mit einer Glanzparade klären (64.). Auf der anderen Seite traf Fynn Spors den Außenpfosten (74.). In der Schlussphase schossen sich die Gäste dann auf Referee Haase ein, forderten mehrfach auch mit Äußerungen unter der Gürtellinie Strafstoß oder Karten. Unter der Gürtellinie war derweil vor allem das Niveau der Partie angekommen.
SCVM: Erschens (2-3); K. Brandt (4), Stegmann (2-3), Y. Ohl (3), Gläser (4); Schneider (4), Spors (4), Bultmann (4-5), S. Brandt (6) ab 46. Glitza (4); Rehr (5) ab 68. Pawlak (-), Krienke (4) ab 59. Rösler (4-5).