Düneberg.

In der Düneberger Wunderelf war er der große Rückhalt. Mit seinen Parade trug Hartmut Weinert maßgeblich dazu bei, dass die Fußballer vom Silberberg 1958 in die Amateurliga Hamburg aufstiegen – damals die zweithöchste Spielklasse Deutschlands. Auch ein Jahr zuvor, bei der „Sonnenschlacht am Millerntor“ gegen den Ahrensburger TSV, dem mit 15 000 Zuschauern größten Spiel der Vereinsgeschichte, hatte Weinert das Tor gehütet. „Wir mussten Autogramme schreiben wie die großen Stars“, erinnerte sich der Geesthachter stets gern zurück.

Über 500 Mal stand das „Sprachrohr“ der Wunderelf – so adelte ihn sein einstiger Weggefährte Werner Svensson – zwischen den Pfosten. Dabei blieb er seinem Klub immer treu. „Ich hätte zu Bergedorf 85 gehen können. Aber ich war Düneberg dankbar, dass sie mich als 18-Jährigen freigeholt hatten und gleich auf eine Schwedenreise mitnahmen“, sagte Weinert. Erst 1972, mit 38 Jahren, hängte der Flüchtlingsjunge, der am Silberberg als Linksaußen begonnen hatte und erst bei den Jungmannen (heute A-Jugend) zum Torwart wurde, seine Handschuhe an den Nagel. Später trainierte er noch die erste DSV-Damen.

In seinem Keller legte Weinert ein großes Archiv über den DSV an, das er vor ein paar Jahren teilweise dem Verein zur Verfügung stellte. Am vergangenen Freitag verstarb Hartmut Weinert nach längerer Krankheit im Alter von 81 Jahren. Unser Mitgefühl gehört seinen Angehörigen.

Von der Wunderelf leben jetzt nur noch vier Spieler. Einer von ihnen, Gerd Radzuweit, sagte nun zum Abschied: „Hartmut war ein sachlicher Torwart, kein Flieger – und unser großer Rückhalt.“