Ohe. Ohe. Trotz der 1:5-Niederlage in Poppenbüttel lobte Voran-Trainer Rainer Seibert: “Moral, Einstellung und Kampf haben gestimmt.“
Die 1:5-Niederlage im Fußball-Landesligaduell beim SC Poppenbüttel war gerade mal ein paar Augenblicke alt, da begann Rainer Seibert, Trainer des FC Voran Ohe, noch auf dem Rasen mit der Schadensbegrenzung. Die nackten Zahlen, dieses 1:5, sollte sich gar nicht erst in den Köpfen seiner Spieler festsetzen. „Das war kein 1:5“, predigte Seibert, „das Ergebnis ist viel zu hoch ausgefallen. Die waren nicht viel besser. Wir haben sie stark gemacht. Aber Moral, Einstellung und Kampf haben bei uns gestimmt.“
Opfer unglücklicher Umstände
Dieses Lob für eine Klatsche mag irritierend wirken, doch es ist in der Tat nicht zu verkennen, dass die stark ersatzgeschwächten Oher auch Opfer unglücklicher Umstände geworden waren. Die Partie hatte gleich mit einem Schock begonnen. Nach zwei Minuten traf Maik Fischer zur 1:0-Führung für Poppenbüttel. Als dann der Ex-Dassendorfer Marcel Stadel nach einer Ecke auf 2:0 erhöhte (13.), kam das schon fast einer Vorentscheidung gleich.
Mit sich selbst beschäftigt
Denn die Oher waren mit sich selbst beschäftigt. Als Innenverteidiger Daniel Walek nach einer knappen halben Stunde mit einer Zerrung ausschied, musst Seibert experimentieren. Er brachte Marco Pflug, der fortan die linke Außenbahn beackerte, während Linksverteidiger Niko Prehn in die Innenverteidigung rückte. „In dieser Zusammensetzung hat unsere Abwehr noch nie gespielt“, klagte Seibert.
Griff in die Zauberkiste
Mit Pflug kam ein Schuss Unberechenbarkeit – im Positiven wie im Negativen – ins zuvor allzu biedere Oher Spiel. Erst senste er den besten Poppenbütteler, Rechtsaußen Florian Kurzberg, an der Seitenlinie herzhaft um und hätte dafür vier Minuten nach seiner Einwechslung Rot sehen müssen (31.). Dann griff er in die Zauberkiste und versuchte, Arne Nüchterlein per Hackentrick einzusetzen, ganz so als führe seine Mannschaft haushoch. Das Kabinettstückchen misslang (36.). Doch Pflug blieb dran, und kurz vor der Pause gelang es ihm, Nüchterlein schön freizuspielen. Dessen Hereingabe kullerte jedoch ungenutzt durch den Fünfmeterraum, weil kein Oher mitgelaufen war (45.+1).
Kurz Hoffnung geschöpft
Doch nun waren die Gäste zurück in der Partie. Als Nüchterlein auf 1:2 verkürzte (60.), keimte noch einmal kurz Hoffnung auf. Aber Poppenbüttel stellte durch einen berechtigten Foulelfmeter, den Dennis Duve sicher verwandelte, den alten Abstand wieder her (65.). In der Schlussphase schraubten Lukas Wenzel (75.) und Stefan Winkel (82.) mit zwei Kontertoren das Ergebnis auf 5:1. Die Messe an diesem Sonntagvormittag war gelesen.