Vorteil Kunstrasen: Team wechselt zum Düneberger SV

Da waren es nur noch zwei. Nach dem VfL Geesthacht (2007) wird mit dem VfL Grünhof-Tesperhude der nächste Verein aus der Elbestadt zur kommenden Saison keine 1. Herren-Fußballmannschaft mehr stellen. Das von Carsten Schruhl trainierte Team aus der Kreisklasse 11 wandert fast geschlossen zum Ortsrivalen Düneberger SV ab. Am Silberberg werden sie als zweite Mannschaft spielen. Der Großteil der aktuellen DSV-"Zweiten" wechselt in die Alte Herren.

"Ich habe mit diesem Schritt zwar Bauchschmerzen, aber mir blieb keine andere Wahl. Es war die einzige Möglichkeit, dass wir alle weiter zusammenspielen. Sonst hätten wir uns entweder aufgelöst oder wären in alle Richtungen verstreut", sagte Schruhl. Sein ohnehin kleiner Kader schrumpft im Sommer auf 13 Mann. "Und die Spieler, die ich angesprochen habe, wollen wegen des Grandplatzes nicht nach Grünhof wechseln", ergänzt Schruhl, der im November nach Differenzen mit Abteilungsleiter Andreas Fibranz als Jugendleiter zurückgetreten war. "Damit hat es aber nichts zu tun", beteuert der abtrünnige Coach.

Das nimmt ihm der vor vollendete Tatsachen gestellte Fibranz nicht ganz ab. "Es ist ein schwaches Bild von Carsten, dass er nicht vorher mit uns gesprochen hat." Wie dem auch sei: Geschieht nicht noch ein Wunder, werden die Grünhofer erstmals seit Bestehen ihrer Fußballabteilung keine 1. Herren stellen. "Das ist traurig, aber dem Sportplatz geschuldet", weiß auch Fibranz.

Während seine Abteilung auf dann noch drei Jugendteams sowie eine Super-Senioren und eine Alte Herren schrumpft, platzt die der Düneberger, die über den einzigen Kunstrasenplatz der Stadt verfügen, aus den Nähten. 24 Mannschaften müssen sich am Silberberg bei den Trainingszeiten arrangieren. Bis Ende März hat zudem der FSV Geesthacht Zeiten am Silberberg erhalten. "Im Jugendbereich teilen sich bis zu vier Teams gleichzeitig den Platz. Geordnetes Training ist da nicht möglich. Zum Platz- kommt das Kabinenproblem", weiß Dünebergs Abteilungsleiter Thomas Josteit. "Aber Politik und Verwaltung sind ja der Meinung, dass wir durch den demografischen Wandel keinen weiteren Kunstrasen und keine neue Kabinen bräuchten."