Reinbek (dsc). Die Erinnerungen an die Meilensteine in der Fußball-Geschichte der TSV Reinbek hütete Jürgen Krienke mit großer Sorgfalt.

In Klarsichtfolien verpackt und in Aktenordner geheftet bewahrte der langjährige Obmann (1971 bis 1991) alte Zeitungsartikel und Stadionhefte auf. An vielen Erfolgen hatte Krienke maßgeblichen Anteil. Er prägte die goldene Ära der Stormarner, als der Verein jahrelang in der Verbandsliga (heute Oberliga) spielte.

Das wertvollste Stück in Krienkes Sammlung ist eine gebundene Chronik mit dem Titel: "Reinbeker Wunder im Jugendfußball - Der erfolgreiche Weg des Jahrgangs 66/67". Über dieses Team sagte er: "Als wir gemerkt haben, dass Potenzial in der Mannschaft steckt, haben wir uns um sie gekümmert." Das zahlte sich aus. Jahr für Jahr wurden Titel gewonnen - in der B- und A-Jugend sogar die Hamburger Meisterschaft. Zwei der Spieler - Marcus Marin und Felix van der Steen - schafften den Sprung zu den Profis. In kurzer Zeit brachten die Reinbeker weitere Berufsfußballer (Oliver Schweißing, Frank Böse, Oliver Dittberner, Jan Wessel) hervor. Nach Krienkes Rückritt 1991 begann der schleichende Niedergang - heute spielt die TSV in der Kreisklasse.

Der Erfolgsobmann, der 1948 in die TSV eintrat, spielte fortan nur noch bei den Senioren und fungierte 22 Jahre als Beisitzer im Verbandsgericht des Hamburger Fußball-Verbandes. 2005 erhielt er die silberne Ehrennadel des HFV, 2010 die DFB-Verdienstnadel. Zur in diesem Jahr geplanten Verleihung der goldenen Verdienstnadel kommt es nun nicht mehr.

Am 14. März ist Krienke im Alter von 76 Jahren überraschend verstorben. Er hinterlässt seine Frau Hiltrud, zwei Söhne und zwei Enkel.