Trainerwechsel: SCVM-Coach verlässt den Verein zum Saisonende - Matthias Räck wird sein Nachfolger

. Manchmal spielt das Schicksal verrückt. Am vergangenen Dienstag hatten die Oberliga-Fußballer vom SC Vier- und Marschlande den TSV Trittau zu einem Testspiel geladen. Das 2:2 war unspektakulär, ein typischer Vorbereitungskick. Drei Tage später erhält dieses Spiel aber einen ganz besonderen Charakter. Denn Gästecoach Matthias Räck ist ab der kommenden Saison kein Gast mehr. Der ehemalige Reinbeker wird neuer Trainer beim SCVM und damit Nachfolger von Olaf Poschmann, der den Verein nach zwei Jahren zum Saisonende verlassen wird

Gestern brachten Fußballobmann Karl-Heinz Seidenstücker und Poschmann die Nachricht den Spielern bei. "Ich bedaure es sehr, dass er aufhört. Poschmann hat hier hervorragende Arbeit geleistet. Wir wären mit ihm auch in die Landesliga gegangen", sagt Seidenstücker. "Ich habe mich schwer getan. Aber es sind viele Kleinigkeiten, die mich in meiner Entscheidung bestärkt haben. Man steht hier ständig unter Strom, und ich glaube nicht, dass es in der Zukunft hier anders laufen wird", sagt Poschmann. In der vergangenen Saison ist der SCVM nur knapp dem Abstieg entkommen, in dieser Spielzeit sieht die Lage nicht besser aus. Sechs Punkte trennen die Deichkicker vom rettenden Ufer.

"Wir mussten jetzt Klarheit schaffen", meint Seidenstücker, der sich nicht lange mit der Trainersuche aufhalten wollte. "Spielergespräche stehen an, es ist die entscheidende Phase". Ähnlich wie bei der Verpflichtung von Poschmann, als der damalige Trainer Benjamin Scherner den 47-Jährigen vorgeschlagen hatte, war nun Poschmann selbst der Tippgeber. Er hatte den Namen Räck in den Ring geworfen. Beide verbindet eine gemeinsame Vergangenheit bei der TSV Reinbek, wo Räck als Poschmanns Co-Trainer fungierte.

Mit dem erneuten Trainerwechsel stehen die Vier- und Marschländer wieder vor einem krassen Umbruch. Dass der Kader in der jetzigen Form auch in der kommenden Spielzeit - in welcher Liga auch immer - so zusammenbleibt, ist utopisch. Für Räck ist das aber kein Problem. "Ich habe schon zwei Zusagen aus meiner jetzigen Mannschaft. Außerdem brauche ich nur Spieler, die ehrgeizig sind", sagt das ehemalige Enfant Terrible. Weitere Spieler soll der baldige SCVM-Trainer auf dem Zettel haben. Auf den spielenden Co-Trainer Felix Hackstein wird er aber auf alle Fälle verzichten müssen. Der 22-Jährige hat schon vor Wochen seinen Abgang zum Saisonende erklärt.

Auf Räck, der einen eigenen Trainerstab mitbringt, wartet also die schwierige Aufgabe, eine schlagkräftige Truppe zusammenzubekommen. "Ob es dann für die Oberliga reicht, weiß ich nicht. Aber ich rechne mit der Landesliga", sagt er. Sein ehemaliger Weggefährte wird versuchen, das zu verhindern. "Solange ich hier bin, werde ich Gas geben, um den Klassenerhalt zu schaffen", betont SCVM-Trainer Poschmann.