Lauenburg/Bergedorf. Auf den Fußballplätzen häufen sich die verbalen Entgleisungen von Zuschauern - auch in der Kreisliga.

Tatort Lauenburg: So richtig freuen konnte sich Zafer Temirci nach dem 3:2-Erfolg seines FC Lauenburg über den SV Hamwarde nicht. „Da waren ältere Zuschauer, was die von sich gegeben haben, da konnte man nicht weghören“, sagte der FC-Co-Trainer. Die türkischstämmigen Mannschaften sollten doch bitte in einer eigenen Liga spielen, lautete die Aussage, die den 36-Jährigen sehr getroffen hat. „Die Leute haben eben ihre Vorurteile, ich hoffe, dass sich das ändert“, meinte Temirci. Sein Hamwarder Trainerkollege Michael Wille unterstützt diese Hoffnung: „Ich habe davon zwar nichts mitbekommen, aber so etwas gehört sich überhaupt nicht.“

Tatort Bergedorf: Wieder gibt es Ärger um eine Partie des FC Bergedorf 85 II. Vor Wochen schon hatte sich Sebastian Dietz, Trainer beim VfL Lohbrügge II, über die Zweitvertretung des FC beschwert. Nun wurde das „85“-Match gegen die FTSV Lorbeer-Rothenburgsort beim Stand von 1:2 nach der ersten Halbzeit abgebrochen. Über das Warum gibt es unterschiedliche Auffassungen. Bergedorfs Coach Sefa Sözen beteuert: „Dieser Abbruch ist nicht von uns verschuldet worden. Das hat mir der Schiedsrichter auch deutlich gesagt.“

Aus seiner Sicht habe der Referee die Partie abgebrochen, weil es nach einer Roten Karte gegen den Bergedorfer Cengiz Akpolat von Seiten einiger Zuschauer zu rassistischen Beleidigungen gekommen sein soll. Aus Vorsicht habe der Schiedsrichter die Partie daraufhin nach der Pause nicht mehr angepfiffen. „Der Abbruch war überzogen“, sagte Sözen. Lorbeers Trainer Marcus Melchert erklärte gegenüber dem Internetportal sportnord.de hingegen, die Bergedorfer hätten sowohl Spieler der Gäste als auch den Schiedsrichter bedroht. Referee Alex Kauter (SV Bergstedt) war zu einer Stellungnahme nicht bereit.