SVCN: Marco Blättermann trifft fünfmal bei seinem Abschiedsspiel - Gegen seinen Sohn Levin ausgewechselt

In seiner Rede ließ der 33-Jährige noch einmal seine gesamte Laufbahn Revue passieren: Hamburger Auswahlspieler, Pokalsieger, Hallenmeister, sogar bei den Profis angeklopft. "Blätter" spielte für den TSV Kirchwerder, HSV II, ASV Bergedorf 85, den SC Concordia und schließlich zuletzt sechs Jahre für den SV Curslack-Neuengamme.

In diesem Moment muss es ihm bewusst geworden sein, dass es damit nun vorbei ist. Das Kapitel Leistungsfußball ist zugeblättert. Die Familie soll künftig in den Vordergrund rücken. Mit Blättermann geht "ein Führungsspieler, der nicht zu ersetzen ist", wie SVCN-Coach Torsten Henke bedauerte. "Das ist ein Riesenverlust, weil er ein Typ ist im Amateurbereich", ergänzte Ricardo Nunes.

Viele Freunde und Weggefährten waren an den Gramkowweg gekommen. "Dass Manni Lorenz und Bernd Enge, bei denen meine Karriere begann, gekommen sind, hat mich besonders gefreut", sagte Blättermann. Das "Team Curslack" gewann 11:9 gegen das "Team Blättermann", wobei er für beide Parteien je eine Hälfte spielte.

Außergewöhnlich: Blättermann erzielte fünf Tore. Einen Elfmeter, einen Freistoß, sogar eines von der Mittelinie - und eines ins eigene Tor, wo er seinen Torhüter-Spezi Freddy Böse alt aussehen ließ. "So viele Tore habe ich in sechs Jahren Curslack nicht geschossen", wunderte er sich.

Dabei hatte seine Karriere beim TSV Kirchwerder im offensiven Mittelfeld begonnen. "Wir haben damals hier am Gramkowweg noch gegeneinander gespielt", erinnerte sich Henke. Nach jeweils drei Jahren bei den HSV-Amateuren und bei Bergedorf 85 landete Blättermann schließlich 2004 beim SC Concordia, wo er gleich in seiner ersten Saison eine Begegnung mit Geesthachts Kult-Schiedsrichter Ralph "Drago" Vollmers hatte. Im Spiel gegen den FC St. Pauli II schickte Vollmers den damals 25-Jährigen nach einer Attacke gegen Mario Schacht vorzeitig zum Duschen. Der Rotsünder bekam sechs Wochen Sperre aufgebrummt.

Doch auch für den Referee blieb die Sache nicht ohne Folgen. Als Vollmers einige Tage danach ein Heimspiel des SC Vier- und Marschlande besuchte, musste er sich plötzlich des Ansturms einer Frau erwehren. "Sie haben meinen Sohn verpfiffen", keifte die Unbekannte. Es war Marco Blättermanns Mutter. "So hat man sich kennengelernt", kann "Drago" heute entspannt berichten, denn das Verhältnis ist freundschaftlich geworden. Vollmers leitete das Abschiedsspiel.

Blättermann will zukünftig nur noch für die Alte Herren des SCVM spielen. Kann er auch guten Gewissens, denn Sohn Levin hat offenbar sein Talent geerbt. Der Sechsjährige ersetzte den Vater in der 86. Minute und traf kurz darauf noch für die "Blättermänner".