Bergedorf. Trainer und Manager streiten um sportliche Ausrichtung. Coach Kevin Strohbach stellte sogar seinen Posten zur Verfügung.

Auftakttraining bei Bergedorf 85. Akkurat gefaltet liegen die nagelneuen weißen Trikots und schwarzen Hosen für jeden Spieler bereit. Doch wer wird am Mittwochabend das erste Training leiten? Coach Kevin Strohbach ist sich eine Stunde vor dem Beginn der ersten Einheit nicht sicher, dass er es ist. „Es gibt Dinge, mit denen ich nicht einverstanden bin“, sagt der 26-Jährige und bat um ein Gespräch mit dem Vorstand.

Trainerjob nicht um jeden Preis

Eigentlich wollte Strohbach seinen Trainerjob bei den „Elstern“ erfüllen, schließlich hat er einen Vertrag bis zum 30. Juni 2014. Doch nicht um jeden Preis. Und darum geht es: Zwischen Strohbach und Manager Hakan Karadiken gibt es Meinungsverschiedenheiten über die sportliche Ausrichtung. „Wenn ich meine Vorstellungen nicht umsetzen kann, dann muss das ein anderer Trainer machen“, sagt der Coach selbstbewusst. Was konkret zu dem Kompetenzgerangel mit Karadiken geführt hat, wollte Strohbach nicht näher ausführen.

Ernst der Lage erkannt

Vermutlich geht es auch um die Zielsetzung. Denn Strohbach, der zehn A-Jugendlichen integrieren möchte, will die Mannschaft in Ruhe aufbauen. Das Wort Aufstieg nimmt er jedenfalls nicht in den Mund. Das dürften einige im Verein anders sehen. Der Vorstand hat den Ernst der Lage erkannt. „Die Kompetenzen müssen klar abgesteckt werden“, sagte Ingo Arndt-Granderath. Der kommissarische 1. Vorsitzende kam gestern zum Auftakttraining und wollte noch am späten Abend ein Gespräch mit Karadiken führen.

Zwischen dem Trainer und dem Manager hat es zumindest schon einmal eine Annährung gegeben. „Wir haben uns ausgesprochen“, sagte Strohbach und leitete anschließend das Training. Alle Probleme dürften aber noch nicht ausgeräumt sein.