Bergedorf (vg). Monatelang ist sein Team von den Journalisten kritisiert worden, nach der 1:3-Niederlage des Fußball-Oberligisten Bergedorf 85 gegen Germania Schnelsen war es hingegen “85“-Coach Kevin Strohbach selbst, der kein gutes Haar an der Vorstellung seiner Spieler ließ.

"Womit soll ich schon zufrieden sein?", fragte er, "ich hätte erwartet, dass gerade die Spieler, die den Verein verlassen und weiter Oberliga spielen wollen, sich im letzten Heimspiel für ihren alten Verein zerreißen." Gestört hatte ihn vor allem die mangelnde Defensivarbeit seiner Spieler, also die fehlende Bereitschaft, im Kollektiv Räume zuzustellen und gemeinsam gegen den Ball zu arbeiten.

So schlecht, wie das klingt, war der Auftritt der "Elstern" am Mittwochabend allerdings nicht. Vor allem in der ersten Hälfte hielten die Bergedorfer mit dem Rückenwind einer frühen Führung beherzt dagegen. Alexey Bugrov hatte sich schön auf der linken Seite durchgesetzt, Ulaga per Flachschuss zum 1:0 vollendet (6.). Etwas Pech hatten die "Elstern" beim Ausgleichstreffer. Ein Schuss von Germania-Stürmer Nick Gebauer sprang einem Bergedorfer im Strafraum an die Hand - Elfmeter. Stephan Rahn verwandelte sicher zum 1:1 (11.). Das war auch der Pausenstand, wobei die Bergedorfer Glück hatten, dass es nach einem Foul von Alexander Ballach im Strafraum gegen Sebastien Mankumbani nicht erneut Elfmeter gegen sie gab (18.).

Nach dem Seitenwechsel bauten die "Elstern" bei eisigen Temperaturen dann etwas ab. Schnelsen nutzte mit dem 2:1 durch Vincent Boock (63.) und 3:1 durch Yusuf Akbel (78.) nur zwei aus einer ganzen Reihe von Chancen. So rettete Ballach bei einem Schuss von Akbel auf der Linie (83.) - ein Beleg dafür, dass die Bergedorfer bis zum Schluss kämpften. Respekt verdiente das allemal.

Bergedorf 85: Schau; Hilbert (74. Löw), Özdemir, Okur (80. Akpolat), Ballach; Saaba, Badawere (46. Appel), Eggert, Burgrov; Ulaga, Turan.