Bergedorf. Seinen Humor hat „Elstern“-Trainer Manfred Nitschke auch nach drei Niederlagen in Folge noch nicht verloren. Die neue Sturmformation von Bergedorf 85 mit dem baumlangen Sinisa Veselinovic und dem kleineren Neuzugang Fatih Gürel soll am Freitagabend im Auswärtsspiel bei Eintracht Norderstedt (20 Uhr, Ochsenzoller Straße) das erhoffte Erfolgserlebnis bringen.

„Wir spielen mit eineinhalb Spitzen“, kommentiert Nitschke ironisch seine neue Sturmformation.

Bergauf ging es für die Oberliga-Fußballer von Bergedorf in dieser Woche ohnehin schon. Nitschke hatte zum Training ins Grüne Zentrum nach Lohbrügge gebeten, wo Bergläufe auf dem Programm standen. Dabei glänzte vor allem Stürmer Jan Landau. „Es ist schön zu sehen, dass er schon wieder so weit ist, nachdem er mit Trainingsrückstand in die Saison gegangen war“, verteilte der „85“-Coach ein Sonderlob.

Trotzdem wird Gürel, der vergangene Saison 22 Treffer für den Meiendorfer SV erzielte, im Angriff eine Chance von Beginn an bekommen. Für Veselinovic bedeutet das, dass er sich nach Ali Kalma, Landau und Sascha de la Cuesta im vierten Spiel in Folge nun schon an den vierten Sturmpartner gewöhnen muss.

Nichts ist bei den „Elstern“ derzeit also beständiger als der Wechsel. Zuletzt beim 2:4 gegen Wedel musste Nitschke mit Kalma (Rotsperre), Oliver Leinroth (Meniskusquetschung) und Marten Pfahl (Schultereckgelenks-Prellung) gleich drei Stammspieler ersetzen. „Für ein Mannschafts-Gebilde, das gerade erst dabei ist, sich zu finden, ist das natürlich nicht ideal“, betont der Trainer der Bergedorfer. Deshalb haben ihn die Niederlagen auch noch nicht verunsichert: „Ich bin nach wie vor davon überzeugt, dass wir eine ganz ordentliche Mannschaft haben.“

Mit Eintracht Norderstedt treffen die „Elstern“ heute auf einen Verein, der einen ähnlichen Weg geht. 13 der 22 Spieler im Kader der Eintracht sind jünger als 20 Jahre. Zum Vergleich: Bei „85“ spielen neun Unter-20-Jährige. „Fußball hat sehr viel mit Selbstvertrauen zu tun“, ist sich Nitschke bewusst, „daher wäre ein Erfolgserlebnis für uns vor allem für den Kopf wichtig.“ Verzichten muss er allerdings weiterhin auf Leinroth und Pfahl, die gerade erst wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen sind.