Bergedorf (ols). Wenn der Name Heinrich “Heini“ Kokartis fällt, gerät Ewald Künn ins Schwärmen. “'Heini' war ein Vorbild für alle“, berichtet der Weggefährte beim Fußball-Oberligisten Bergedorf 85.
Kokartis ist am vergangenen Dienstag nach langer Krankheit im Alter von 75 Jahren verstorben. Der junge "Heini" hatte schon immer von der Oberliga geträumt. Seinem Heimatverein HEBC fehlte dazu aber die Klasse und so brauchte Künn, sein Mitspieler in der Hamburger Auswahl, nicht viele Worte, um Kokartis 1958 vom Wechsel zu den "Elstern" zu überzeugen.
Als Oberliga-Spieler machte er prompt mit seiner Präsenz im Strafraum, seinen Paraden und seinem Siegeswillen auf sich aufmerksam. "Er war der beste Torhüter, mit dem ich jemals zusammengespielt habe", erinnert sich Mitspieler Karl-Heinz Pörschke an den Mann zwischen den Pfosten.
Früh standen die großen Klubs Schlange. Und nach nur zwei Jahren bei "85" gab Kokartis Werder Bremen die Zusage. An der Weser blieb er drei Jahre, absolvierte 69 Oberliga-Partien und feierte 1961 seinen größten Triumph: Nach einem 2:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern stemmte Kokartis den DFB-Pokal in die Höhe.
Im Jahre 1963 folgte jedoch das tragische Karriereende. Bei einem Zusammenprall erlitt Kokartis einen Schädelbruch, der ihn in Lebensgefahr brachte. Spielen konnte er danach nicht mehr. Als Trainer in Ochsenwerder, Glinde und Schwarzenbek blieb er seinem Sport aber dennoch treu.