Oststeinbek/Lohbrügge. Die Aufsteiger Oststeinbeker SV und VfL Lohbrügge müssen zum Saisonauftakt in der Fußball-Oberliga auswärts antreten. Für beide wird es ganz schwer.

Wer beim Fußball-Oberliga-Aufsteiger Oststeinbeker SV in diesen Wochen nach einer Konstante sucht, der findet sie vor allem im Wechsel. Spieler kommen, Spieler gehen – selbst jetzt so kurz vor dem Saisonstart. Der mannschaftlichen Geschlossenheit kann das nicht zuträglich sein. „Das haben wir einkalkuliert, als wir unser großes Casting gemacht haben“, beruhigt OSV-Trainer Stefan Kohfahl.

In dieser Woche wurde es Prince Berchie zu bunt. Der vom MSV Hamburg nach Oststeinbek gewechselte Stürmer sollte in der „Zweiten“ aushelfen, hatte dazu aber keine Lust und warf lieber ganz hin. „Wenn jemand aus der Bezirksliga mit der Erwartung hierher kommt, 30 Saisonspiele zu machen, dann stimmt da etwas nicht“, beklagt Kohfahl mangelnden Realismus bei Berchie. Andere konnten ihr Leistungsvermögen da schon besser einschätzen: Bahram Bahrami (Ziel ungewiss) und Dennis Lohmann (zum Barsbütteler SV) haben sich mit Kohfahls Einverständnis verabschiedet, nachdem der OSV stärkere Konkurrenz verpflichtet hat. Mateo Naucke (kam vom Heikendorfer SV) soll der Verteidigung Halt geben, Mustafa Günayin (Altona-93-A-Jugend) soll im offensiven Mittelfeld für Impulse sorgen. „So wäre der Weg zum Stammplatz für Lohmann und Bahrami sehr weit gewesen“, betont Kohfahl.

Zwei Tage vor dem Punktspielstart beim SV Lurup (Sonntag, 15 Uhr, Flurstraße) ist der OSV-Coach offenbar mehr denn je auf diejenigen Spieler zurückgeworfen, die den Aufstieg geschafft haben. „Bis auf ein, zwei Positionen wird die Elf der vergangenen Saison auflaufen“, bestätigt Kohfahl. Viel ist also vom Casting nicht geblieben.

„Oberliga, wir kommen!“, heißt es am Sonntag auch für den VfL Lohbrügge, der bei Buchholz 08 antreten muss (15 Uhr, Seppenser Mühlenweg). „Die Oberliga-Trainer haben uns als ersten Absteiger eingestuft“, ist sich VfL-Trainer Sven Schneppel bewusst, „wir wollen sie mit gutem Fußball eines Besseren belehren.“

Das Grundgerüst dafür steht jedenfalls schon. Verteidiger Adam Hamdan sowie André Feddern im defensiven Mittelfeld, Ricardo Nunes als Ideengeber und Neuzugang Ibrahim Kilic im Sturm haben beim Aufsteiger ihre Stammplätze sicher. „Das ist unsere Achse. Der Rest muss sich abstrampeln, um ins Team zu rutschen“, schürt Schneppel die Konkurrenz-Situation.

Besonders hoch geht es im Tor her, wo sich Gorden Wilkens und Marcel Boll ein spannendes Duell um die Position Stammkeepers liefern. Beim 10:1 im Pokal bei der HAT 16 durfte Wilkens 90 Minuten spielen. Zwei Tage später beim 4:0-Sieg im Testspiel beim schleswig-holsteinischen Kreisligisten SV Timmerhorn/Bünningstedt war es dann Boll, der über die gesamte Spielzeit ran durfte. „Torwart-Trainer Dirk Weißleder und ich werden uns erst am Wochenende entscheiden“, blickt Schneppel voraus, „aber dann steht die Entscheidung.“ Auch er braucht halt seine Konstanten.