Hamburg. Gesangverein Germania von 1872 Ochsenwerder ehrt Heini Kaakschlief und Arno von Ohe. Gesungen wurden leider nicht - wegen Corona.

Die Gemeinschaft und Zusammengehörigkeit unter den Sängern des Gesangvereins Germania von 1872 Ochsenwerder bedeutet den Jubilaren Heini Kaakschlief (88) und Arno von der Ohe (90) viel. Beim diesjährigen Weihnachtsfest im Café Seepavillon am Hohendeicher See wurden beide Männer von Marita Sannmann, Kreisvorsitzende der Vier- und Marschlande des Chorverbandes Hamburg, mit Urkunden und Goldener Ehrennadel für 70 Jahre Mitgliedschaft im Chorverband geehrt: „Ich bedaure die derzeit schwierige Lage für die Chöre. Umso mehr freue ich mich jedoch, diese Ehrung vornehmen zu dürfen. Herzliche Grüße und Gratulation überbringe ich auch von der Präsidentin des Chorverbandes Hamburg, Angelika Eilers.“

Zwei Mitglieder seit 70 Jahren im Gesangverein Germania von 1872 Ochsenwerder

Die Maßnahmen wegen der Corona-Pandemie ließen es leider nicht zu, dass die Sänger bei der Feier einige Lieder darbringen konnten. Heini Kaakschlief singt aktiv als erster Tenor seit 70 Jahren im Gesangverein Germania. Talentiert und textsicher ist er eine verlässliche Stütze der Stimmgruppe, berichtet der Vorsitzende Karl Heinz Meyen. Als Schriftführer ist Heini Kaakschlief seit nunmehr 67 Jahren für den Gesangverein fast ebenso unentbehrlich.

Neben dem Gesang malt er auch Landschaftsbilder in Öl

Ehefrau Gerda (84) ist stolz auf ihren Mann, mit dem sie seit 60 Jahren verheiratet ist, und der neben dem Gesang auch begeistert Landschaftsbilder in Öl malt. Heini Kaakschlief erinnert sich an die Anfänge: „Damals gab es genau wie heute wenig Nachwuchs, da bin ich mit weiteren vier jungen Sängern in den Verein eingetreten, jedoch bin ich der Einzige, der noch lebt. Es ist wirklich traurig, dass immer mehr Vereine kaputtgehen.“

Sänger Arno von der Ohe singt als zweiter Bass aktiv seit 70 Jahren, anfangs beim Sängerbund in Rothenburgsort sowie in einem gemischten Chor in Glinde. Der damalige Chorleiter Dr. Uwe Kraemer leitete die Chöre in Rothenburgsort und Ochsenwerder und empfahl dem Sänger zu Germania zu wechseln. „Ich bin seit 1990 im Chor in Ochsenwerder, das habe ich nie bereut, die Freundschaft unter den Sängern ist super.“

„Ältere Menschen trifft die aktuelle Situation besonders hart“

Sein Lieblingslied „Rolling Home“ konnte er bei der Feier zwar nicht singen, aber dafür mit den anderen Chorsängern und ihren Frauen bei einem guten Abendessen in Erinnerungen schwelgen. „Ältere Menschen trifft die aktuelle Corona-Situation besonders hart, da Singstunden und Feiern mit musikalischer Umrahmung ausfallen und der Austausch fehlt“, bedauert er. In seiner Freizeit wandert er begeistert in den Tiroler Bergen, aber auch daheim.

Viele anerkennende und freundschaftliche Worte fand der Vorsitzende Karl Heinz Meyen für die Jubilare während des Festes, an dem etwa 40 Personen teilnahmen. Meyen ist auch Ansprechpartner für mögliche neue Sänger und telefonisch unter 040/737 27 16 für erste Informationen erreichbar.