Hamburg. Eigentlich sollten Ende April die Arbeiten beendet sein. Daraus wird nun nichts. Die Gründe für die Verzögerung sind vielfältig.
Länger als ursprünglich gedacht dauert der Neubau der Straßenbrücke über den Neuengammer Durchstich in Höhe Neuengammer Hausdeich 511, zwischen Schleusendamm und Kirchwerder Landweg. Eigentlich sollten die Bauarbeiten bereits Ende dieses Monats beendet werden, dann war von Ende Juni die Rede. Nun soll die neue Brücke ab dem 1. September befahrbar sein. Wegen der Arbeiten ist der Neuengammer Hausdeich in diesem Bereich für den motorisierten Verkehr gesperrt.
Vor einem Jahr, am 6. April, war mit den Arbeiten begonnen worden. Die alte Straßenbrücke über den Entwässerungskanal war in ihrer Tragfähigkeit eingeschränkt, wies gravierende Schäden und bauliche Mängel auf. Deshalb wird die 86 Jahre alte Brücke durch einen Neubau ersetzt. Kosten: rund eine Million Euro.
Verzögerung der Bauarbeiten durch Probleme bei Pfahlgründung
Die Gründung der Brücke erfolgte auf gebohrten und verpressten Mikropfählen, die eine erschütterungsarme Herstellung unter den beengten Platzverhältnissen gestatten. Die Fahrbahn erhält einen Belag aus Gussasphalt und ist – entsprechend ihrer alten Breite – sechs Meter breit geplant. Der Gehweg auf der Südseite wird 1,50 Meter breit und auf der Nordseite 1,05 Meter.
„Die Verzögerungen bei der Grundinstandsetzung der Neuengammer Durchstichbrücke haben sich insbesondere durch Probleme bei der Herstellung der neuen Pfahlgründung ergeben“, erklärt Henning Grabow vom Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer (LSBG). Im September und Oktober hatte es daher einen Baustillstand von etwa sechs Wochen gegeben, da bei der Herstellung der Gründung aufgefallen war, dass der Baugrund nicht den Annahmen des Gutachters entsprach.
Verkehr Hamburg: Umleitungen sind weiträumig ausgewiesen
„Daraufhin mussten eine zusätzliche Ausführungsplanung für eine ergänzende Tiefgründung erstellt und geprüft werden sowie zusätzliche Mikropfähle hergestellt werden“, ergänzt Henning Grabow. Materiallieferschwierigkeiten und coronabedingte Personalausfälle bei der ausführenden Baufirma seien leider noch hinzugekommen, so Grabow.
Fußgänger und Radfahrer können die Baustelle über eine schmale Behelfsbrücke aus Metall passieren. Eine nördliche und südliche Umleitung für den motorisierten Verkehr ist weiträumig ausgewiesen. Bis zum Ende der Arbeiten müssen auch die Busse der Linien 323 und 427 weiterhin eine Umleitung fahren, auf der Linie 227 müssen die Haltestellen Wiesnerring, Fiddigshagen, Nettelnburger Straße und In der Hörn weiterhin ersatzlos entfallen.