Neuallermöhe. Ungewöhnliche Spendenaktion an Gretel-Bergmann-Schule in Neuallermöhe erbringt 3000 Euro. Wie es dazu kam.

Daniel Lens (18) zieht sich nach ein paar Minuten auf dem Laufband seinen Pullover aus. Er schwitzt. Seine Mitschüler jubeln, als der Abiturient anfängt, noch schneller zu laufen. Neben ihm „radeln“ zwei Klassenkameradinnen – für den guten Zweck, so wie Daniel Lens auch: Die Schülerinnen und Schüler der Gretel-Bergmann-Schule sammeln seit 4.17 Uhr mit ihrer Spendenaktion Geld, um Opfern der Erdbeben in der Türkei und Syrien zu helfen. Die Uhrzeit hat Symbolkraft: Am 6. Februar um 4.17 Uhr begann das verheerende Beben. Nun sammeln die Schüler Geld. Für jeden Kilometer, den sie auf den Sportgeräten zurücklegen, zahlt ein Sponsor. Bis zum Mittag werden rund 3000 Euro zusammenkommen. Das Geld geht an die Aktion „Deutschland Hilft“.

Das Sportprofil der 13. Klasse hat sogar in der Schule übernachtet, um ab 4.17 Uhr auf Sportgeräten – zur Verfügung gestellt von den Bergedorfer Fitnessclubs be.Fit und Athlevo CrossFit – die Spendenaktion zu beginnen.

Ungewöhnliche Spendenaktion: Es begann mit einer Spendenbox

Sportfachleiter Martin Raetz (42) berichtet: „Angefangen haben wir mit einer Spendenbox. Die war aber nicht so erfolgreich wie erhofft. Die Schüler haben angefangen, uns zu fragen, ob wir anders Spenden sammeln können.“ Er selbst hatte die Idee, einen Spendenlauf ins Leben zu rufen: „Unser Ziel ist es, den Kindern zu zeigen, dass man in der Gemeinschaft etwas erreichen kann.“

Wie wichtig es den Schülern ist, Opfern der Erdbeben zu helfen, ergänzt ein Schüler der 13. Klasse. „Ich habe sogar Leute gesehen, die während der Aktion heute Tränen in den Augen hatten.“ Laut Tom Greiff (58), Koordinator für Berufs- und Studienorientierung in der Oberstufe, liegt das vor allem an der hohen Zahl an Schülern mit Migrationshintergrund: „An unserer Schule sind es 80 bis 85 Prozent, viele von ihnen aus der Türkei und Syrien.“

Gesponsert wird der Lauf durch Privatpersonen wie die Eltern. Auch die Haspa hat die Aktion als größter Sponsor unterstützt.