Hamburg. Kann sich ein Holocaust-Überlebender mit Adolf Hitler anfreunden? Der Film, der im Hansa-Filmstudio läuft, wird es zeigen.

Gespräche mit dem Nachbar am Gartenzaun kennen sicherlich viele. Doch was, wenn sich herausstellt, dass der Nachbar niemand anderes als Adolf Hitler ist?

Der Film „My Neighbor Adolf“ (freigegeben ab zwölf Jahren) wird beim Filmfest Hamburg am 2. Oktober um 20 Uhr im Hansa-Filmstudio zu sehen sein. Regie führte Leon Prudovsky, der an diesem Abend in Bergedorf zu Gast sein wird. Eine Moderatorin wird mit dem Regisseur gemeinsam den Spielfilm vorstellen und anschließend anmoderieren. Filmliebhaber können sich zudem auf eine Fragerunde mit dem Regisseur freuen, die im Anschluss an die 96-minütige Tragikomödie stattfinden wird.

Hansa-Filmstudio: Streifen läuft im Rahmen des Filmfestes Hamburg

Zum Filminhalt: Südamerika, 1960. Ein einsamer und mürrischer Holocaust-Überlebender ist sich sicher, dass es sich bei seinem neuen Nachbarn um Adolf Hitler handelt. Da er nicht ernst genommen wird, beginnt er eine unabhängige Untersuchung, um seine Behauptung zu belegen. Doch auch die gewonnenen Erkenntnisse entfalten keinerlei Überzeugungskraft. So sieht er sich gezwungen, zum letzten Mittel zu greifen: Er will sich auf eine Freundschaft mit dem mutmaßlichen Feind einlassen, um endlich unwiderlegbare Beweise zu erhalten. Aber kann man mit Hitler wirklich befreundet sein?

Regisseur ist bei der Vorführung anwesend

„Großes Kino kommt nach Bergedorf“, sagt John Barsoe, Geschäftsführer des Hansa-Filmstudios in Bergedorf. „Ich freue mich riesig. Nicht zuletzt, weil der Regisseur Leon Prudovsky anwesend sein wird.“ Prudovsky wurde 1978 in St. Petersburg geboren. Im Alter von 13 Jahren emigrierte er nach Israel und schloss 2004 ein Filmstudium in Tel Aviv ab. Zu seinen bisherigen Werken zählt unter anderem „Dark Night“ (2005), der für den Studenten-Oscar nominiert wurde.