Lohbrügge. Ali Caynaks FrischLand liegt gleich neben der Station in Lohbrügge. Wie sein Mitbewerber gleich nebenan reagiert.

Türkische Lebensmittel gibt es jetzt auf beiden Seiten des Bergedorfer Bahnhofs: Kaum 40 Meter neben dem Lohbrügger Ausgang hat Ali Caynak (46) in der einstigen Apotheke gleich neben der Arbeitsagentur sein FrischLand eröffnet. Auf fast 200 Quadratmeter Verkaufsfläche und der üppig bestückten, 16 Meter langen Obst- und Gemüse-Auslage vor den Schaufenstern bietet der gebürtige Türke aus Tespe täglich frische Waren an.

„Bergedorf kann sehr gut einen zweiten Markt dieser Art gebrauchen“, sagt Caynak, der das Geschäft ganz nach türkischer Art zusammen mit Ehefrau Besriye und etlichen Familienmitgliedern betreibt. Seit fast genau einem Monat hat er an der kleinen Fußgängerzone am Bahndamm zwischen dem Ausgang der Station und der Alten Holstenstraße geöffnet. „Immer mehr Menschen entdecken uns hier“, sagt Ali Caynak mit Blick auf die Umsatzzahlen. „Ich schätze, wir liegen jetzt bei etwa 50 Prozent der möglichen Kundenzahl.“

Türkischer Supermarkt auf der anderen Seite des Bahnhofs reagiert

Das FrischLand am Bahnhof Bergedorf.
Das FrischLand am Bahnhof Bergedorf. © Ulf-Peter Busse | Ulf-Peter Busse

Dass es Konkurrenz gibt, scheint auch auf der anderen Seite des Bahnhofs spürbar zu sein: Erstmals hat der seit Jahrzehnten dort ansässige, ebenfalls türkische City Markt Bergedorf Sonderangebote in seinen Auslagen. Und das, obwohl gerade Obst und Gemüse hier traditionell den Ruf genießen, preiswert, frisch und vor allem in üppigen Größen vorhanden zu sein.

Leicht war es für Ali Caynak nicht, als Konkurrent zu starten. Seit mehr als einem Jahr schon versuchte er, die leer stehende Geschäftsfläche in Lohbrügge zu mieten, doch regelmäßig kamen Absagen. „Es gab offenbar immer neue Interessenten“, erinnert sich der frisch gebackene Lebensmittelhändler. Aber er blieb hartnäckig – auch weil er direkt nebenan gearbeitet hat: Zusammen mit seinem Bruder Cemal betreibt er am Herzog-Carl-Friedrich-Platz das türkische Imbiss-Restaurant Truva, hatte den begehrten Leerstand also stets Blick. „Zudem braucht unser Restaurant täglich frische Lebensmittel – und die wollte ich immer schon in meinem eigenen Markt einkaufen.“

Türkischer Supermarkt: Inhaber betreibt auch einen Imbiss

Ein Traum, der mit der Eröffnung des FrischLands am 11. April in Erfüllung ging. Hier gibt es alle Waren, die das Restaurant braucht. „Und jeder gute Haushalt auch“, ergänzt Ali Caynak, der sich freut, neben vielen Landsleuten auch immer mehr Bergedorfer ohne türkische Wurzeln im Markt begrüßen zu dürfen.

Das Sortiment reicht von Obst und Gemüse über türkisches Gebäck und Brot, Konserven und Süßigkeiten bis zur großen Fleischtheke, an der Meister Memo Hassan das Sagen hat. Seine Waren bezieht er von der türkischen Schlachterei Kaplan, das Brot im FrischLand kommt von einem türkischen Bäcker aus Harburg.

Geöffnet ist spätestens ab 7 Uhr am Morgen

Ware wird täglich außer sonntags immer in den frühen Morgenstunden geliefert. „Sobald die Transporter eintreffen, startet auch der Verkauf – selbst wenn wir dann noch aufbauen“, sagt der Chef. Die täglichen Öffnungszeiten beginnen gewöhnlich also schon früher als die ausgewiesenen 8 bis 20 Uhr. Spätestes ab 7 Uhr sind die ersten frischen Waren zu haben.

Die Lage des FrischLands hält Ali Caynak für perfekt: „Viele Bergedorfer kommen auf dem Heimweg vom Bahnhof direkt bei uns vorbei. Und auch Parkplätze gibt es in unserer Umgebung reichlich.“