Wentorf. Erstmals gab es ein Musikkonzert in den Räumen des neuen Woods Art Insitute in Wentorf. Ein besonderer Ort für besondere Musik.

Das Online-Kultur-Festival unsere Zeitung feierte am Dienstagabend erneut eine Premiere : Erstmals gab es ein Musikkonzert in den Räumen des neuen Woods Art Institute (WAI) in Wentorf. Die außergewöhnliche Sammlung des Hamburger Kunstsammlers Rik Reinking ist derzeit, wie alle Museen, wegen des Lockdowns für Besucher geschlossen. Ebenso wurden alle Konzerte des Nettelnburger „SaitenWind Trios“ abgesagt. „Da war es naheliegend, aus der Not eine Tugend zu machen und ein Konzert aus der derzeit unzugänglichen Kunstsammlung zu senden“, erklärt Elke Ammerschubert, die Organisatorin der Corona-Konzertreihe.

Das „SaitenWind Trio“ (Silke Friedrich, Fedor Erfurt und Cristobal Selame) spielt mit zwei Aerophonen und einem Saiteninstrument: Querflöte, Klarinette und Gitarre. Diese Kammermusikbesetzung ist nicht alltäglich, ergibt allerdings ein besonderes Klangerlebnis, das man in dieser Konstellation kaum zu hören bekommt. Die Zuschauer erwartet eine wahre Rarität der Kammermusikszene.

„SaitenWind Trio“ aus Nettelburg spielte auch schon in der Elbphilharmonie

Das Trio präsentiert heute sein Programm „Tanzmarathon“, das in der Bugenhagenkirche Nettelnburg die lokale Premiere hatte und dann beim Debütkonzert des „SaitenWind Trios“ in der Elbphilharmonie frenetisch gefeiert wurde. Der Hamburger Gitarrist Alexander Mironov, in der Jugend selbst ein begnadeter Tänzer, hat für das „SaitenWind Trio“ eine Suite komponiert, bestehend aus fünf Standardtänzen (Langsamer Walzer, Slowfox, Wiener Walzer, Tango, Quickstepp) und fünf Lateintänzen (Rumba, Samba, Jive, Paso Doble, Cha-cha-cha). Ein Tanzmarathon! So schafften es die Turniertänze auf die Konzertbühne.

Heute Abend werden die drei Musiker nicht auf einer Bühne spielen, sondern inmitten von besonderen Skulpturen in der Ausstellungshalle des WAI. Die Artefakte aus Asien, Afrika und Lateinamerika werden in der ehemaligen Turnhalle der früheren Sprachheilschule Wentorf ausgestellt und stehen in krassem Gegensatz zu der modernen Sammlung zeitgenössischer Kunst von Rik Reinking.

Woods Art Institute bietet 2500 Quadratmeter Ausstellungsfläche

„Es freut mich, in diesen besonderen Zeiten wunderbare Klänge nach draußen zu senden“, sagt Rik Reinking, Gründer des WAI
„Es freut mich, in diesen besonderen Zeiten wunderbare Klänge nach draußen zu senden“, sagt Rik Reinking, Gründer des WAI © Neff | Neff

„Es freut mich sehr, mit unseren WAI Galleries heute die Plattform für das ,SeitenWind Trio’ zu bieten und in diesen besonderen Zeiten wunderbare Klänge nach draußen zu senden“, sagt Reinking: „Natürlich freuen wir uns auch schon sehr darauf, wenn sich unsere Türen wieder vollends öffnen und sich unsere Besucher mit allen Sinnen von diesem Ort der kulturellen Begegnung und Erfahrung inspirieren lassen können.“ Derzeit arbeiten der Sammler und sein Team auch daran, ein besonderes Exponat virtuell via Livestream auszustellen.

Das Woods Art Institute soll ein Ort der Begegnung mit der Kunst werden, neue Möglichkeiten des Schaffens, des Sammelns, der Lehre und der Erfahrung von Kunst lebendig machen. Gegründet von Rik Reinking, versteht sich das WAI als sinnstiftender und zutiefst menschlicher Ort, der Kultur bewusst und nachhaltig mit der Natur in Verbindung setzt. Neben einem ständig wachsenden Skulpturengarten bieten die WAI Galleries mit 2500 Quadratmeter Ausstellungsfläche viel Raum für Kunst.

Das kostenfreie Livestream-Konzert startet heute um 20.15 Uhr, direkt nach der Tagesschau, auf bergedorfer-zeitung.de und Facebook.