Kirchwerder. Befindet sich ein Baumstamm auf der Elbe, fällt er je nach Position in unterschiedliche Zuständigkeiten. Und das ist ein Problem.

Die Orkane und Sturmfluten im Februar hatten entlang der Hauptdeichlinie von Altengamme bis Tatenberg und bis zum Sperrwerk Billwerder Bucht deutliche Spuren hinterlassen: Entwurzelte Bäume, Äste und Treibsel waren danach zuhauf am Ufer der Elbe zu finden. „So viel Treibgut haben wir noch nie gehabt“, sagt Deichvogt Peter Stoof, der seit fast 20 Jahren an der Spitze des Deichverbands steht. Er war ebenso im jüngsten Regionalausschuss dabei wie Werner Jacobsen, seit 30 Jahren Oberdeichwart der Marschlande.

Beide Männer hatte die Politik noch einmal geladen, um einen CDU-Antrag zu diskutieren, den die Bezirksversammlung im April in den Regionalausschuss überwiesen hatte. Darin fordern die Christdemokraten eine bessere Absprache zwischen den Behörden im Umgang mit Treibgut am Deich.

Treibgut könnte die Deiche an Elbe beschädigen

Denn nach den Frühjahrsstürmen blieben einige entwurzelte Bäume lange im Deichvorland liegen, andere trieben nach und nach weiter die Elbe runter. Man habe Glück gehabt, dass es keine Schäden am Deich gegeben habe, meint Werner Jacobsen. Schließlich könnten sie die Hochwasserschutzanlage stark beschädigen, sobald sie von der Flut aufgeschwemmt und die Grasnarbe erreichen. Deichvogt Peter Stoof forderte daraufhin bereits, auch im Hinblick auf die geplante Deicherhöhung, den Deich zum Schutz wasserseitig höher aufzupflastern.

Doch an der Pflege, Unterhaltung und dem Aufbau des Hauptdeichs sind diverse Behörden wie das Bergedorfer Bezirksamt, der Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer, das Wasser- und Schifffahrtsamt Lauenburg und Hamburgs Hafenverwaltung HPA beteiligt. Zudem ändert sich die Zuständigkeit je nach Höhe und Abschnitt. Und so hieße es eben manchmal „Bäumchen wechsel dich“, wenn das Treibgut von selbst aus der Zuständigkeit der einen Behörde in die der anderen schwimmt, meint Werner Jacobsen.

„Da muss es Absprachen und eine klare Regelung geben“, fordert Bernd Capeletti (CDU), der nicht nur die Sicherheit des Deiches, sondern auch der Schifffahrt auf der Elbe im Blick hat. Der Regionalausschuss brachte den CDU-Antrag letztlich einstimmig auf den Weg. Bezirksamtsleiterin Cornelia Schmidt-Hoffmann soll sich nun mit den zuständigen Behörden in Verbindung setzen und gemeinsam eine Lösung finden, wie mehr Verkehrssicherheit für den Tideelberaum hergestellt werden kann.